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LASS

Global Pop News 19.04.2024

Goldene Stimme Westafrikas mit zweitem Studioalbum

Stand: 19.04.2024, 15:35 Uhr

Lass droppt mit "Passeport" sein zweites Studioalbum und will damit um die Welt | Fiona Apple macht sich für benachteiligte "Black Mamas" stark | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von André Mamengui

Lass hat mit seinem Debütalbum die meisten Kritiker überzeugt, nun folgt zwei Jahre später sein zweites Album - "Passeport". Auf dem neuen Album gibt es feinsten Afro-Pop Sound aus dem westafrikanischen Senegal. Lass hat mit der Zeit seinen eigenen Sound aus melancholischen und psychedelischen Nuancen kreiert. Moderne Produktionen treffen auf einen Hauch traditioneller Musik, unter anderem durch die Band Orchestra Baobab aus Dakar inspiriert. Die Gäste auf dem Album sind der kubanische Komponist Roberto Fonseca, der kubanische Rumba Vibes mit im Gepäck hat, und der westindische Sänger David Walters. Alles in allem eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne.

"Der Reise-Pass ist für die Menschen aus Afrika ein großes Problem. Wir können die Welt nicht entdecken, wenn wir nicht vorher die entsprechenden Länder um Erlaubnis gefragt haben. Ich finde die Welt sollte für alle offen sein." Lass

Der Titel "Passeport" soll einerseits die Realität vieler afrikanischer Menschen aufgreifen, andererseits aber auch die positiven Seiten der Musik widerspiegeln. Ein Pass dient hier als Analogie: Mit der Musik, also dem Pass, soll man überall hinkommen, in jedes Land, unabhängig von der Herkunft. Dabei soll auch nicht die Sprache im Vordergrund stehen, sondern Melodien und Rhythmen. Aufgrund seiner Performance in Wollof sieht sich Lass deshalb nicht im Nachteil. Vielmehr möchte er den Zugang zu seiner Musik für alle Menschen erleichtern und plant, die Texte und die Bedeutung seiner Musik universell zu übersetzen und zu erklären.

Fiona Apple setzt sich für benachteiligte schwarze Mütter ein

In den USA ist diese Woche die Black Maternal Health Week zu Ende gegangen. Eine Woche, die ins Leben gerufen wurde, um die Realität von benachteiligten schwarzen Frauen sichtbar zu machen. Parallel dazu hat der Black-Mamas-Day stattgefunden, organisiert von #FreeBlackMamasDMV. Ein Zusammenschluss aus Organisationen, die sich gegen das Konzept der Kaution in den USA aussprechen. Unter diesen Organisationen befinden sich unter anderem 'Life After Release', 'Out for Justice' und 'Harriet’s Wildest Dreams'. In einer dieser Organisationen ist auch die hochgeschätzte Indie-Sängerin und Aktivistin Fiona Apple aktiv und versucht nun auf diesen wichtigen Tag aufmerksam zu machen:

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Die Sängerin war mehr als zwei Jahre lang Beisitzerin an Gerichten in Maryland und hat häufig Fälle erlebt, in denen Mütter aus ihrem Umfeld herausgerissen wurden. Meist wegen Bagatelldelikten, bei denen die Frauen länger in Untersuchungshaft sitzen als die eigentliche Strafe. Dies wird durch die Festsetzung einer Kaution ermöglicht. Diese Kaution wird zum Beispiel gezahlt, um die Untersuchungshaft bis zur Gerichtsverhandlung auszusetzen. Allerdings sind die festgesetzten Kautionen meist so hoch, dass Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen sie nicht aufbringen können. Besonders betroffen sind alleinerziehende schwarze Mütter. #FreeBlackMamasDMV unterstützt genau diese Frauen nicht nur bei der Hinterlegung der Kaution, sondern begleitet sie auch nach dem Gefängnisaufenthalt. Sei es finanziell bei der Prozesskostenhilfe oder bei der Kinderbetreuung.