Afro Cuban All Stars (Fast) vergessene Legenden

Bereits in den 1940er und 50er Jahren waren einige der All Stars tatsächlich Stars. Dann kam die Revolution, 1959, Kuba war isoliert, die Musiker wurden arbeitslos, viele gingen ins Exil. Es war Juan De Marcos Gonzales, der die alten Recken Mitte der 1990er wiederentdeckte.


Afro Cuban All Stars
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Als Gründer der Son-Formation Sierra Maestra hatte er den Son schon seit 1976 erneut belebt. Dadurch kam er auch in Kontakt mit dem World Circuit-Produzenten Nick Gold, der ihn zu einer Ausweitung der Arrangements ermutigte, um der Blütezeit der kubanischen Big Bands zu huldigen.

In Havanna scharte De Marcos als künstlerischer Leiter vergessene Legenden dieser Ära um sich, unter ihnen Soneros wie Compay Segundo, Pio Leyva, Bassist Orlando "Cachaíto" Lopez oder Pianist Rubén Gonzalez. In den Sessions mit den alten Musikern legte er somit auch den Grundstein für die anschließenden Aufnahmen des Buena Vista Social Clubs.

Die erste CD der lebhaften Altherrenband spiegelte unterschiedlichste Stilformen der kubanischen Musikhistorie vom Danzón über den Guaracha bis zum Son wider, wurde gar für den Grammy nominiert. Rundum erneuert gibt sich Juan De Marcos mit seinem neuen Werk Step Forward: Nach dem Tod von Segundo und Rubén Gonzalez im Jahre 2003 hat er sich nun die Förderung junger Timba-Talente auf die Fahnen geschrieben, die im Ausland noch unbekannt sind. Passend dazu etabliert er mit diesem dritten All Stars-Opus sein eigenes Plattenlabel als Gegenakzent zum staatlichen Unternehmen Egrem.

Diskografie
Step Forward (DM Ahora!, 2005)
Distinto, Diferente (World Circuit, 1999)
A Toda Cuba Le Gusta (World Circuit, 1997)

Stand: 18.03.2014, 11.58 Uhr