Äl Jawala: Balkan-Beats aus dem Breisgau
Übersetzt aus dem Arabischen heißen sie "die Reisenden" - und als solche hat die Combo aus Freiburg und Emmendingen im Laufe ihrer Karriere einen stetigen Höhenflug erlebt: Von der Straßenmusik in Südbaden bis auf die großen Festivalbühnen in Frankreich, am Schwarzen Meer und in China, von der Studentenband bis zum Gewinn des renommierten Weltmusikpreises "creole" im Jahre 2007.
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Äl Jawala
Von Straßenmusik zu Festival-Helden
Ihre Anfänge gehen zurück auf das Ende der Neunziger: In Gestalt von Kusturica-Soundtracks kommen die jungen Musiker erstmals in Kontakt mit den Sounds vom Balkan, wo sie vorher doch eher den Beastie Boys und den Red Hot Chili Peppers gelauscht haben. Doch das wird zum Glücksfall: Frech und respektlos beginnen die beiden Saxofonisten Steffie Schimmer und Krischan Lukanow sowie der Perkussionist Markus Schumacher, osteuropäische Melodien mit urbanem Musikvokabular zu verbinden. Ihr typischer, druckvoller Balkan Bigbeatz-Sound formt sich heraus, mit den beiden kreisenden Bläsern im Mittelpunkt. Streng straßenorientiert ist das zunächst, weshalb die ersten Äl Jawala-CDs auch allesamt Mitschnitte von Liveauftritten sind. Und die sind legendär, lassen die Leute vom Atlantik bis zum legendären Stufstock-Festival in Rumänien zappeln, wo Äl Jawala auf eine Riesenfangemeinde bauen können - nicht zuletzt dank ihrer Anleihen bei der dortigen Popmusik Manele.
Stellenwert in der globalen Musikwelt
Ab "Asphalt Pirate Radio", ihrem ersten Studioalbum, und dem Nachfolger "The Ride" folgt dann eine erkennbare Bereicherung der Textur durch Soul, Ska, Triphop, Elektroswing und Dub sowie eine gehörige Portion Karibikflair. Die "Instrumentaldiät" wird ebenfalls durchbrochen, der Äl Jawala-Sound vokal aufgeladen, aus eigener Kehle oder mit illustren Mikrogästen wie Flo Mega. 2013 können Äl Jawala stolz ein ganzes Remixalbum präsentieren: "Blast Your Ghetto" zeigt mit Neuversionen ihrer Stücke von Promis wie Umberto Eco oder den Kumbia Queers, welchen Stellenwert die Freiburger in der globalen Musikwelt haben.
Diskografie |
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Blast Your Ghetto Remixes (Jawa Records/Rough Trade, 2013) |
The Ride (Jawa Records/Rough Trade, 2011) |
Asphalt Pirate Radio (Soulfire Artists/Rough Trade, 2009) |
Lost In Manele (Soulfire Artists/Rough Trade, 2008) |
Live At Jazzhaus Freiburg (Soulfire Artists/ Rough Trade, 2005) |
Stand: 23.05.2013, 11.58 Uhr
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