Amr Diab Der ägyptische Ricky Martin

Amr Diab ist so etwas wie der ägyptische Ricky Martin: Ein Schönling, der es dank Stimme und Charisma zum Superstar einer ganzen Sprachregion gebracht hat. Seine Begabung war schon früh abzusehen: Mit 6 Jahren sang Amr Diab im lokalen Radio von Port Said die ägyptische Nationalhymne so gut, dass er vom Gouverneur der Stadt dafür mit einer Gitarre belohnt wurde. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, zog es ihn als Jugendlichen in die Großstadt Kairo, um Musik zu studieren. Dort wurde er bald von den Talentscouts der ägyptischen Musikindustrie entdeckt, und kaum hatte er 1985 sein Musikstudium beendet, erschien seine erste Hit-Kassette.


Amr Diab auf der Bühne
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Amr Diab

Auf diese Weise avancierte Amr Diab in den Achtzigerjahren zu einem der jungen Stars des Shaabi, wie die etwas anspruchslos gestrickte Popmusik der einfachen Leute in Ägypten genannt wird. In den 1990ern schwenkte Amr Diab dann auf einen neuen Stil um, der in Ägypten als "mediterran" bezeichnet wird, und sich stark an westlichem Disco-Pop wie etwa den Gipsy Kings oder Gloria Estefan anlehnt, nur eben mit einem orientalischem Einschlag.

"Nour El Ain"

Seinen größten Erfolg erzielte Amr Diab 1996 mit dem Song "Nour El Ain", dessen "Ya Habibi"-Refrain nicht nur im gesamten Nahen Osten, sondern auch in so entlegenen Orten wie Indien, Spanien oder Südamerika widerhallte. Das Stück gilt bis heute als erfolgreichste Aufnahme, die ein arabischer Sänger jemals produziert hat. Als in den Neunzigerjahren in der arabischen Welt die ersten privaten TV-Programme auf Sendung gingen, etablierte sich Amr Diab mit teuren Videoclips als erster Superstar des aufkommenden Satelliten-Zeitalters. Daneben versuchte er sich als Schauspieler in diversen Filmen, und unterstrich mit regelmäßigen Hit-Kassetten seinen Status als Idol für die Massen.

Nicht nur musikalisches Vorbild

Mit seinem Faible für halboffene Seidenhemden gilt Amr Diab in Ägypten auch als modisches Vorbild. Und auch wenn algerische Sänger wie Khaled oder Cheb Mami im Westen bekannter sind: In der arabischen Welt ist sein Rang als größter Star seiner Generation unbestritten.

Diskografie (Auszug)
El Leila Di (This night) (2007)
Kammal Kalamk (2005)
Lealy Nahary (2004)
Allem Albi (2003)
The Very Best Of (2002)
Rewind (2002)
Aktar Wahed (2001)
Tamally Maak (2001)
Amarain (1999)

Stand: 23.05.2013, 11.58 Uhr