Bibi Tanga sonnige Grooves aus Bengui

Bienvenue "Bibi" Tanga ist ein zentralafrikanischer Sänger und Multiinstrumentalist der in Paris lebt. Sein Stil bewegt sich zwischen US-amerikanischen Retro-Grooves, Spoken Word-Poetry, Afrobeat und Funk.


Bibi Tanga schaut hypnotisch in die Kamera
Bild 1 vergrößern +

Bibi Tanga

Bibi Tanga wird 1969 in der staubigen Zentralafrikanischen Hauptstadt Bengui geboren. Doch gleich nach seiner Geburt geht er samt seiner Eltern und der sechs Geschwister nach Paris. Als Diplomatensohn folgt eine Kindheit die von Umzügen in die Metropolen der Welt geprägt ist. Die Großfamilie folgt dem Vater nach Moskau, Washington, New York, ehe sie wieder in der Französischen Hauptstadt sesshaft wird. In der zentralafrikanischen Heimat wird geputscht. In Paris finden die Tangas politisches Asyl und Bibi eine musikalische crossover- Sozialisation. Britischer New Wave und Punk, Afrikanischer Pop und Amerikanischer Blues und R&B bilden den Grundstock. Den Rest erledigt die riesige Plattensammlung des Vaters die Schnell zu Bibi Tangas Inspirationsquelle wird: Hier findet er Schallplatten von Fela Kuti, James Brown, Bob Marley und Jimi Hendix.

Qualitätscheck in der Métro

Doch Bibi reicht das Stöbern nicht aus. Er sieht sich als Macher und lernt im Teenager-Alter Gitarre, Bass und Saxophon zu spielen. Später folgen Gesangs- und Stepptanz-Unterricht. Die ersten Performances erfolgen nicht auf Bühnen sondern in der Pariser Métro. Die ganz normalen Leute auf ihrem Weg zur Arbeit halten als Qualitäts-Indikatoren her. Ihr positives Feedback, die mitwippenden Beine und das Lächeln beim Verlassen der Nahverkehrszüge zeigen dem jungen Franko-Afrikaner, dass er mit seiner Musik auf dem richtigen Weg ist. Im Jahr 2000 erfolgt schließlich mit Le Vent Qui Souflé das Studio-Debut mit der Malka Family. Drei Jahre später kommt es zur Schlüssel-Begegnung. Bibi Tanga lernt den DJ und Produzenten Le Professeur Inlassable kennen. Der Soundtüftler haucht Bibis futuristischer Afro-Pop-Melange französische Retro-Zitate von Edith Piaf, Jaques Brel und Serge Gainsbourg ein.

Le Professeur Inlassable und die Selenites

Gemeinsam mit Arthur Simonini an der Violine und Keys, Rico Kerridge an der Gitarre und Arnaud Biscay an den Drums entsteht Bibi Tanga and the Selenites. Eine explosive Groove-Machine from Out of Space. Es entsteht ein facettenreiches Soundbild aus Afrobeat, Funk, Hiphop, Jazz, deepen Grooves und vielschichtigen Soundcollagen. Der Durchbruch kommt 2010 mit der ersten internationalen Veröffentlichung Dunya. Bibi Tanga bringt mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit weit auseinanderliegende Zeiten und Orte zusammen. Tänzelnd schlägt er eine Brücke über den atlantischen Graben, der die USA von Europa und Afrika trennt, und fügt deren musikalische Landschaften zu einem neuen Kontinent zusammen. Und ebenso elegant verbindet er das Gestern mit dem Morgen, den Look und das Lebensgefühl eines Swingkids aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts mit einem afroamerikanischen und afrikanischen Retro-Sound, der seine Wurzeln in den siebziger Jahren hat. 2012 erscheint mit 40° Of Sunshine eine Fortführung dieser zauberhaften Melange. Das Album ist nach einer ausgedehnten Afrika-Tournee in nächtlichen Jam-Sesions entstanden. Über die von Professor Inlassable kreierten Loops improvisiert die Band und die einzelnen Stücke wachsen. Erst dann nimmt sich Bibi Tanga der Songs und Lyrics an. Der Album-Titel stammt übrigens von einem Hirngespenst, das auf der zweimonatigen Afrika-Tournee entstand: Wie würde es klingen wenn man Alkohol durch flüssigen Sonnenschein ersetzt? Die Antwort liefert der sonnengeschwängerte Sound auf 40° Of Sunshine.

Diskografie
40° Of Sunshine (2010, Nat Geo)
Dunya (2010, Nat Geo)
Le Vent Qui Souflé (2000, L'inlassable Disque)

Stand: 23.05.2013, 11.58 Uhr



  • On Air
  • Playlist

    Playliste für europa
    Uhrzeit Interpret und Titel
    07.07 Ramone: Nouveau Venu Dans L'Endroit
    07.03 Feder feat. Lyse: Goodbye
    06.55 Tame Impala: Let it happen
    06.51 Future Brown feat. Maluca: Vernáculo
    06.45 Coeur de Pirate: Oublie-Moi
    06.42 Thundercat feat. Flying Lotus & Kamasi Washington: Them Changes
    06.38 Adriano Celentano: Cumbia di chi Cambia
    06.31 Brolin: Kingston
    06.26 Grossstadtgeflüster: Fickt-euch-allee
    06.22 Tarrus Riley: Dem Gone Too Far

    Playlist und Titelsuche

  • Livestream
  • Loop
  • Podcast