Moment mal! - Peeple: Der Fünf-Sterne-Mensch
Im Internet kann man Hotels oder Ärzte bewerten und im November soll nun eine App starten, mit der auch Menschen bewertet werden können. Dabei ist nicht einmal sicher, ob "Peeple" nicht doch ein Hoax ist. Anna-Bianca Krause fleht: Lass diese App nicht über uns kommen!
-
Bild 1 vergrößern
+
Wie viele Sterne dürfen es sein?
Audio
- Audio: Moment mal! - Peeple (01:16 min.) Global Pop Nacht
Nein, ich habe nichts gegen Hinterhältigkeit und wenn mich jemanden betrügt, belügt, verlässt oder übel ausnutzt, werde ich echt unangenehm. Deshalb fand ich die Idee mit der Mobbing-App anfangs praktisch: 1 bis 5 Punkte abgeben und damit Freunde, Verwandte, Kollegen rezensieren, herrlich gemein. Und man braucht dafür nur ihre Handynummer. Auch die Begründung der Peeple-Macherinnen ergibt Sinn: Wir grasen das Internet ab und lesen endlos Erfahrungsberichte, bevor wir ein Handy, einen Rasenmäher, eine Hautcreme kaufen, aber wenns um Menschen geht, nehmen wir sie einfach so, wie sie uns über den Weg laufen.
Der Gedanke klingt also zuerst logisch, ist aber Blödsinn, denn ein Großteil der Bewertungen im Netz ist doch Schrott: Entweder sind sie von Firmen gekauft oder Racheakte von Konkurrenten, also Meinungsmüll. Dazu kommt, dass jeder normale Mensch doch jetzt schon die Raserei wegen dieser dauernden Bewertungs-Anfragen kriegt: Wie fanden sie die Versand- und Verpackungskosten? Zu hoch natürlich! Würden sie uns weiterempfehlen? Wie zufrieden bist du mit der Temperatur der Pizza gewesen? Erzählen sie uns über ihre Erfahrungen mit unserem Außendienstmitarbeiter... Gehts noch? Ich habe sowieso zu viel um die Ohren. Wenn ich jetzt noch anfangen soll, all die Menschen in meiner Umgebung zu bewerten, die mir auf die Nerven gehen, komme ich ja aus dem Mobbing gar nicht mehr raus. "Peeple" muss einfach eine Ente sein!
Stand: 07.10.2015, 06.21 Uhr
Seite teilen
Über Social Media