Fatoumata Diawara: Shootingstar Malis
Die Songwriterin Fatoumata Diawara gilt als der neueste Shooting-Star der vielseitigen Musikszene aus Mali. Als Schauspielerin wirkte sie in Filmen und auf Theaterbühnen mit, arbeitet mit prominenten westafrikanischen Regisseuren wie Cheikh Oumar Sissoko und Dani Koyaté sowie in der Straßentheatergruppe Royal de Luxe aus Nantes, die für ihre riesigen Marionettenfiguren bekannt ist.
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Fatoumata Diawara
Mit Mitte Zwanzig siedelte Fatoumata Diawara nach Frankreich über. Es war die Sängerin und Siongwriterin Rokia Traoré aus Mali, die ihr dort empfahl, eine musikalische Laufbahn einzuschlagen. Alle Stücke ihres Debüts „Fatou“ hat die Selfmade-Frau dementsprehend auf eigene Faust komponiert und arrangiert, sogar die Background-Vocals und Percussion hat sie selbst eingespielt.
Die junge Miriam Makeba?
Mit ihrem afrikanischen Kopfschmuck und dem Look eines Models, das zur Gitarre greift, wirkt Fatoumata Diawara wie eine Mischung aus der jungen Miriam Makeba und und der Chanteuse Carla Bruni. Mit ihren stimmungsvollen, introvertierten Afro-Folk-Balladen tauchen sie ihre Hörer in ein akustisches Wellness-Bad. Doch unter ihre perlenden Gitarrenklänge mischt sie jede Menge Soul - und beißende Gesellschaftskritik: Ihr Song "Bissa" handelt in ironischer Weise vom Grundrecht einer jeden Frau, sich ihren Ehepartner selbst auszusuchen, "Boloko" spricht das heikle Thema weiblicher Genitalbeschneidungen an. "Kélé" dagegen ist eine klassische Anti-Kriegs-Ballade, während Lieder wie das perkussive "Sowa", "Alama" und "Sonkolon" mit der traditionellen afrikanischen Kindererziehung ins Gericht gehen.
Auf einem guten Weg
Fatoumata Diawara ist auf dem renommierten britischen "World Circuit"-Label, der künstlerischen Heimat des Buena Vista Social Clubs, zu Hause. Daneben hat sie beim Afrika Express“-Projekt des britischen Popstars Damon Albarn mitgewirkt und im Hintergrund bei Cheikh Lô, dem l’Orchestre Poly-Rythmo de Cotonou, dem AfroCubism-Projekt und bei Herbie Hancock gesungen.
Ihren bislang größten Auftritt hatte die damals 30-jährige im Januar 2013, als sie rund 40 der prominentesten Musiker ihres Landes für eine gemeinsame Aufnahme zusammen brachte. Mit Größen wie dem blinden Sängerpaar Amadou und Mariam, dem Kora-Virtuosen Toumani Diabaté und der Wassolou-Sängerin Oumou Sangaré sang sie die Friedenshymne "Mali-ko" ein. Fast zeitgleich mit dem französischen Einmarsch in Mali veröffentlicht, der den Vormarsch radikalislamistischer Milizen im Norden des Landes zurück drängte, geriet "Mali-Ko" zum flammenden Apelle für Frieden, Einheit und Vielfalt in ihrem Land.
Diskografie |
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Fatou (World Circuit 2011) |
Stand: 23.05.2013, 11.58 Uhr
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