Gentleman Modern Roots aus Deutschland

Der deutsche Reggae-Sänger Gentleman hat gezeigt, dass auch ein Kölner Pastorensohn authentische Roots-Vibes produzieren kann. Damit hat er sich nicht nur in Deutschland als Star etabliert, sondern auch auf Jamaika großen Respekt erworben.


Gentleman
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Als Anfang der 90er Jahre in Deutschland die ersten Soundsystems - mobile Reggae-Diskotheken - entstanden, schnappt sich Gentleman alias Tilmann Otto das Mikro und heizt als MC - Master Of The Ceremony oder Mike Chatter - dem Publikum ein. Und nach seiner ersten Jamaika-Reise steht der Entschluss des Kölner Pastorensohns fest: er will sein Leben dem Reggae widmen, und Jah im jamaikanischen Patois huldigen.

Der Durchbruch mit Freunden

Gemeinsam mit der Stuttgarter HipHop-Formation Freundeskreis entsteht 1998 der Song "Tabula Rasa", er wird ein Hit, und Gentleman bekommt einen Plattenvertrag. Es folgt das Debüt-Album "Trodin' On", das neben Reggae und Dancehall auch HipHop mit einschließt. Für den Nachfolger "Journey To Jah" lässt sich Gentleman drei Jahre Zeit - immerhin ist er mittlerweile Vater geworden und stellt die Familie in den Vordergrund. Aber mit "Journey to Jah" etabliert er seinen Ruf, denn es ist ein hochkarätiges Album, das internationale Vergleiche nicht scheuen braucht. Das Werk entstand u.a. im legendären Tuff Gong Studio auf Jamaika, wo schon Bob Marley aufnahm. Zudem gelang es ihm, dort ein Who-Is-Who der jamaikanischen Szene zu versammeln, von Luciano und Capleton bis Morgan Heritage und Bounty Killer. Auf der Reggae-Insel zollt man dem Kölner größten Respekt. Die Frage, ob ein weißer Deutscher authentischen Reggae machen kann, erübrigt sich dadurch.

Modern Roots

Mit seinem dritten Opus "Confidence" geht die jamaikanisch-germanische Reise weiter: Eine illustre Gästeschar von Coco Tea über Ras Shiloh und Tony Rebel bis hin zu Jack Radics ist mit dabei. Und auch das Album "Another Intensity" bietet, mit Stücken wie "Evolution", "Rage & Anger“ oder "Hosanna", wieder den entspannten Roots-Reggae, für den Gentleman berühmt ist. "Another Intensity" protzt nicht so sehr mit klangvollen Namen, featured aber den durchaus umstrittenen Dancehall-Star Sizzla im Song "Lack of Love". Weitere Gaststimmen kommen von der jamaikanischen Sängerin Diana King im Song "Light Within" und den jamaikanischen Reggae-Tenören Jack Radicks & Daddy Rings, die "Jah Love" ihren brummenden Bass leihen.

Die Reise zu Jah

2010 wechselt Gentleman nach zehn Jahren bei FourMusic, der Plattenfirma der Fantastischen Vier, zum Majorlabel Universal. Dort erscheint sein Album "Diversity", das bei Erscheinen prompt an die Spitze der Albumcharts schießt. 2014 erscheint der Dokumentarfilm "Journey to Jah", für den Gentleman und der Reggaekünstler Alborosie sieben Jahre lang von den Regisseuren Moritz Springer und Noel Dernescheine begleitet wurden. Keine Frage, Gentleman gehört heute zu den Großen seines Genres.

Diskografie
TitelJahr
MTV Unplugged2014
New Day Dawn2013
Diversity2010
Another Intensity 2007
Confidence 2004
Gentleman LIVE And The Far East Band 2003
Journey To Jah 2002
Trodin' On 1999


Stand: 08.12.2015, 11.58 Uhr



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