Ray Lugo: Tausendsassa aus New York
Ray Lugo ist ein Tausendsassa. Der New Yorker Sänger, Songwriter, Produzent aus New York ist Kopf zweier Bands, des Kokolo Afrobeat Orchestra und der Boogaloo Destroyers, daneben ist er auch auf Solo-Pfaden unterwegs. Sein Revier ist die Lower East Side, das Viertel um das legendäre "Nuyorican Poets Café" und Heimat vieler Einwanderer aus Puerto Rico.
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Ray Lugo
Hier erhielt Ray Lugo seine musikalische Initiation, als ihn sein musikversessener Stiefvater in die Clubs und auf die Konzerte der legendären Fania All Stars, der berühmtesten Salsa-Formation New Yorks, mitschleppte. Und von hier aus tauchte Ray Lugo als Jugendlicher in den frühen Neunzigerjahren in die Punk-, Hardcore- und HipHop-Szene der Stadt ein, als dort Gruppen wie die Bad Brains, Anthrax und Warzone für Furore sorgten.
Kokolo Afrobeat Orchestra
Heute ist Ray Lugo selbst eine New Yorker Größe. Mit seinem Kokolo Afrobeat Orchestra, mit dem er seit 2001 unterwegs ist, hat er die Wiedergeburt des Afrobeats befördert und den US-nigerianischen Funk-Stil aus den 1970erjahren wieder zurück auf die Bühnen und in die Clubs gebracht. Der Name "Kokolo" bezieht sich übrigens auf einen abschätziger Ausdruck für schwarze Latinos, die sich in den Siebzigerjahren für diesen afrikanisch geprägten Stil begeisterten, und war damals als Schimpfwort in New York und der Karibik verbreitet.
Fuss and Fight
Als Songwriter zeigt sich Ray Lugo offen für Punk. Rock und Reggae, aber auch andere Stile, speziell aus der Karibik und Südamerika. Als er Mitte der Neunzigerjahre in den Underhanded Studios in New York arbeitete, lernte er viele Musiker aus der Downtown-Szene kennen. Aus diesen Kontakten schöpft Ray Lugo schöpft bis heute. Manche der Musiker, mit denen er das Kokolo Orchestra bestreitet, spielten auch bei Bands wie Sharon Jones & The Dap Kings oder Antibalas mit. Nicht immer ist das Verhältnis harmonisch: Nach der Veröffentlichung des Debütalbums "Fuss and Fight" etwa, dessen Titel die internen Querelen schon vorwegnahm, spaltete sich ein Teil der Band ab, um das Akoya Afrobeat Ensemble zu bilden.
More Consideration
Die Songs für das zweite Kokolo-Album "More Consideration" schrieb Lugo im Alleingang während eines Aufenthalts in Amsterdam. Mit einer rundum neuen Formation eroberte Ray Lugo die Bühnen renommierter Festivals, die Remixe ihrer Stücke liefen auf den Plattentellern vieler DJs heiß. Das dritte Album "Love International" erweiterte das Afrobeat-Spektrum um Einflüsse in Richtung HipHop, Dancehall und Latin, und auf dem Nachfolger "Heavy Hustling" verbeugten sich Kokolo vor den Vorbildern wie Fela Kuti, James Brown und den Fania All Stars. Inzwischen findet sich kaum mehr ein Afrobeat-Sampler, auf dem nicht ein Stück von ihnen zu finden wäre.
We walk around like this
Mit "We walk around like this" nahm Ray Lugo ein Album unter seinem eigenem Namen auf. Darauf breitete der Routinier lässig die ganze Bandbreite seines Könnens aus, von Afrobeat über afrokubanische und brasilianische Referenzen bis Rap. Seiner antikapitalistischen Maxime "Live More, Consume less", die sich auf vielen CD's des Kokolo Orchestras findet, bleibt er treu, der Slogan findet sich auch auf seinem ersten Solo-Album. "We walk around like this" ist ein konsumkritisches Manifest, zu dem man tanzen kann.
Diskografie |
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We walk around like this (2012) |
Heavy Hustling (2009) |
Love International (2007) |
More Consideration (2004) |
Fuss and Fight (2002) |
Stand: 23.05.2013, 11.58 Uhr
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