Lokalmatador - A Band of Crickets: Schlürfende Beats und konstruierte Maskerade
Hinter A Band of Crickets stehen drei maskierte MusikerInnen aus Berlin und Brandenburg. Losgelöst von Geschlecht und Herkunft präsentieren sie ihr düster angehauchtes Debütalbum "Inter Larvas", das unweigerlich an die TripHop-Helden der 90er erinnert.
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Cover des Album-Debüts, "Inter Larvas", von A Band of Crickets.
Welches Konzept verbirgt sich hinter A Band of Crickets"?
Im Zentrum dieser Band stehen drei MusikerInnen. Wir tragen dabei Masken und diese Masken variieren auch. Auf den jetzigen Fotos sieht man so eine Art venezianische Karnevalsmaske, aber darauf wollen wir uns gar nicht festlegen. Wir maskieren uns, um die Musik in den Vordergrund zu stellen.
Anfang Februar ist euer Debütalbum erschienen. Worum geht es bei "Inter Larvas"?
Wir haben das Album "Inter Larvas" genannt, das bedeutet so viel wie: "zwischen den Masken" oder "unter den Masken". Und wir haben versucht, unserem Debütalbum auch diesen Anschnitt von Verfremdung zu geben, von der Gesellschaft, in der sich alle Menschen unter Masken bewegen. Sei es die private Maske, die man aufzieht, wenn man mit seinen Freunden unterwegs ist, die Maske, die man auf der Arbeit trägt, um professionell zu wirken und eben alles, was sich zwischen diesen Masken befindet.
"Eine Band voller Grillen" bedeutet euer Bandname übersetzt. Wie seid ihr darauf gekommen?
Wir hatten schon einige Zeit zusammen Musik gemacht und haben gemerkt, dass wir fester zusammen sein wollen. Dann muss das Kind natürlich einen Namen bekommen und da denkt man sich natürlich die schönsten und komplexesten Sachen aus. Und wir haben unser Studio draußen auf dem Lande und wenn man da so draußen sitzt, hört man das Orchester der Grillen. Und das hat uns sehr gut gefallen, weil das eben viele, viele einzelne Individuen sind, die aber zusammen fast eine Stimme ergeben.
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Ich würde die Musik als hell und düster beschreiben, elektronisch und auch handgemacht instrumentalisiert. Eigentlich geht es immer um das Schwarz und Weiß und alles, was dazwischen ist. Also, wir sind quasi zusammen im Studio und machen das, worauf wir gerade Lust haben. Vielleicht könnte man die Musik als intuitiv bezeichnen.
Beim Hören eures Albums fühlt man sich an Björk und andere Downtempo-Helden der 90er erinnert. Nerven euch derartige Vergleiche?
Ich kann es nicht verleugnen, dass ich in meiner Jugend Platten von Björk gehört habe. Da habe ich natürlich immer mitkrakeelt und dachte: Oh Gott, da werde ich niemals hinkommen und jetzt fällt es einem auf die Füße. Ich versuche, bei jedem Song einen neuen Ansatz und auch eine neue Stimme dafür zu finden. Aber Vergleiche sind immer gut um den Leuten grob beschreiben zu können, was sie schon kennen und dann auf Unbekanntes aufmerksam zu machen.
Stand: 03.03.2015, 21.00 Uhr
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