Lokalmatador: Frenchy Pop!
Sie spricht fünf Sprachen, lebt seit sechs Jahren in Berlin und hat Jazzgesang studiert. Die französische Sängerin CaroleM schreibt, komponiert und erzählt auf ihrem Debütalbum "Confidences" ihre Geschichten entzückend tiefsinnig und mit Charme.
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Carole M
Audio
- Audio: Lokalmatador - CaroleM (02:45 min.) FHE Lokalmatador
Vor sechs Jahren bist Du nach Berlin gezogen. Warum Berlin?
Berlin hat mich irgendwie angezogen. Ich hatte mir vorgenommen, einmal in Deutschland zu leben. Zurück zu meinen Wurzeln.
Wo bist Du aufgewachsen und warum sprichst Du so gut Deutsch?
Ich bin in Bry-sur-Marne aufgewachsen, das ist ein kleiner Vorort von Paris und ich rede tatsächlich Deutsch, weil ich eine deutsche Mutter habe. Also mein Vater kommt aus Lothringen, meine Mutter aus Duisburg. Ich bin ein Kind der deutsch-französischen Freundschaft. Meine Eltern haben sich tatsächlich noch auf so einer deutsch-französischen Skiklassenfahrt kennengelernt - also eine ganz schöne Geschichte.
Wieso bist Du Musikerin geworden?
Ich habe schon immer Musik gemacht, also mit fünf habe ich mit Geige angefangen, habe das dann auch zwanzig Jahre gespielt, meine Großmutter hat Klavier gespielt, meine Mutter hat Klavier gespielt, also Musik war immer dabei. Und ich habe auch früher immer stundenlang gesungen im Auto von Frankreich nach Deutschland und es war eigentlich schon immer da.
Du sagst: "Die Stimme ist der Zugang zu meiner Seele", was meinst Du damit?
Ich liebe Geige, aber für mich war das nicht mein Instrument. Ich konnte mich damit nicht richtig ausdrücken. Wenn man singt, ist man ganz nackt, die Emotionen kommen sofort raus und es ist viel verbunden mit dem Körper, wie man sich fühlt, wie man steht, wie man ist, also eigentlich alles.
Du bist studierte Jazzsängerin. Was hat Dich dazu bewegt?
Singen habe ich schon immer gewollt. Ich habe damit angefangen in einem Jazz-Chor, da habe ich Jazz kennen gelernt. Ich fand es unglaublich schön, diese ganzen alten Jazz-Standards zu singen. Und auch diese Improvisation fand ich super.
Wie würdest Du deinen Stil beschreiben?
Meinen Stil würde ich Frenchy Pop nennen. Und zwar sage ich das extra auf Englisch, obwohl ich viel auf Französisch singe. Ich singe nämlich auf beiden Sprachen. Es hat aber einen französischen Flair, glaube ich, einfach von meiner Kultur her. Es ist eine Mischung aus Chanson und Folk und Jazz. Und deshalb habe ich das alles in eine Popkategorie eingeordnet.
Was reizt dich als ausgebildete Jazzmusikerin an Popsongs?
Als Jazzmusikerin in der Popwelt jetzt auch Poplieder zu schreiben ist sehr spannend, weil man tatsächlich ein bisschen schneller zum Punkt kommen muss und tatsächlich diese catchy Melodien schreiben muss. Ich mag Musik, die einfach klingt, aber nicht einfach ist.
Stand: 19.01.2016, 14.05 Uhr
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