Lokalmatador - Celina Bostic: Lagerfeuer-Soul
Sie hat für die großen Stars dieser Nation gesungen, jetzt steht Celina Bostic selbst als Frontfrau im Rampenlicht. Die 35-jährige Berlinerin mit US-amerikanischen Wurzeln hat eine bezaubernd weiche Stimme und macht seit fast 20 Jahren Musik.
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Celina Bostic
Audio
- Audio: Beitrag von Bamdad Esmaili (02:56 min.) Bamdad Esmaili
Wie bist Du zum Singen gekommen?
Musik war schon immer in meinem Leben drin. Mein Vater war Musiker und dadurch haben wir Zuhause immer ganz viel Musik gehört. Von Jazz über Klassik und Soul. Ich habe bei den Pfadfindern erst wirklich angefangen auch zu singen. Deutsche und irische Volkslieder und immer mehrstimmig mit meinen ganzen Freunden. Und so richtig mit Musik habe ich angefangen mit 19.
Du hast dann mit ganz vielen Musikern gearbeitet bevor es bei Dir los ging…
Ja, bevor ich meine Platte rausgebracht habe, habe ich ganz viel Background gesungen. Die erste Band, bei der ich Background gesungen habe, oder die erste größere war das Farin Urlaub Racing Team. Aber auch Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Max Herre. Außerdem hatte ich so meine Phase, wo ich so mit ganz vielen HipHoppern kollaboriert habe. Unter anderem mit Bushido, K.I.Z., Bass Sultan Hengzt. Die ganzen bösen Rapper aus Berlin.
Wie beschreibst Du Deine Musik?
Also die Musik, die ich jetzt mache, nenne ich Lagerfeuer-Soul. In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Das eine Herz ist Soul und HipHop und das andere Herz ist Liedermacher, Singer/Songwriter. Und diese beiden Richtungen versuche ich immer zu kombinieren. Und da meine Stimme so ein bisschen soulig ist, ist es halt Soul, und da meine Klampfenkünste eher so schrammelig sind von den Pfadfindern, ist es eher Lagerfeuer. Also Lagerfeuer-Soul.
Inwiefern nimmst Du diesen "Deutsch-Trend" wahr?
Ich selber kriege das nicht so mit, aber mir wird immer gesagt, dass es ein Trend ist auf Deutsch zu singen. Und dass es jetzt total groß in den Charts ist. Ich glaube, dass es jetzt ein größeres Selbstbewusstsein gibt, und dass Künstler und Musiker sich immer mehr an Künstlern orientieren, die gerade in den Charts sind und sich denken: Wenn der das irgendwie hinkriegt, dann kann ich das ja auch machen. Es ist meine Muttersprache, ich kann mich besser darin ausdrücken. So geht es mir zumindest ja auch immer. Ich glaube deswegen ist es gerade so im Kommen.
Wie entstehen bei Dir die Songideen, zum Beispiel bei "Papa"?
Also der "Papa"-Song ganz konkret: Da habe ich mit meinem besten Freund telefoniert und hab mich total über die Männer aufgeregt und dann hat er den Spruch rausgehauen: "Alles Stricher außer Papa". Und da musste ich so lachen, dass ich mir dachte, das ist die beste Zeile überhaupt. Daraus muss ich einen Song machen! Also manchmal küsst die Muse einen von Außen sozusagen. Und manchmal kommt einfach einem die Schnapsidee oder wenn man sich über irgendwas aufregt. Einfach wenn ich emotional berührt bin. Ob das jetzt im positiven oder negativen Sinne ist, da kommen dann meistens die Ideen, die dann unbedingt rauswollen.
Stand: 01.07.2015, 21.00 Uhr
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