Lokalmatador - Lemur: Von rappenden Halbaffen
Niedersachsen ist zwar nicht gerade die Wiege des Deutschrap, hat aber die Band Herr von Grau hervorgebracht. Nach sieben Jahren kam 2014 die Trennung, jetzt macht MC Benny alleine weiter - unter dem Künstlernamen Lemur.
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Lemur - Geräusche
Wie bist du mit Rap-Musik in Berührung gekommen?
Zum Rappen gekommen bin ich im Alter von zwölf Jahren. Über den Umweg des Breakdance. Ich komme ursprünglich aus Wolfsburg. Und wir hatten so ein Jugendzentrum, wo sich die gesammelte Wolfsburger HipHop-Szene getroffen hat. Und da waren auch die ersten Rapper, die auf Deutsch gerappt haben, in unserer Stadt anwesend. Und die haben mich inspiriert und ich habe tatsächlich mit zwölf meinen ersten Rap-Text geschrieben.
Deine vorherige Band Herr von Grau gibt es nicht mehr. Warum?
2007 habe ich mich mit meinem Partner Kratz das Projekt Herr von Grau gegründet. Das haben wir bis Anfang 2014 durchgezogen. Dann haben wir uns auf Grund innerehelicher Probleme getrennt. Seitdem bin ich allein als Lemur unterwegs.
Warum hast du dir den Künstlernamen Lemur ausgesucht?
Der Name Lemur kommt daher, weil ich diese Tiere so toll finde. Die sehen so aus als würden sie sich immer wundern. Und ich habe gehört, die lecken irgendwann an so psychoaktiven Raupen, um sich selbst zu berauschen. Ich finde die Tiere lustig!
Dein Debütalbum heißt "Geräusche". Was verbirgt sich dahinter?
Ja, mein Album "Geräusche" ist gerade rausgekommen. Der Titel leitet sich von einem der Tracks ab. Der Titeltrack "Geräusche" geht darum, dass ich nachts in meinem Studio sitze, das ziemlich hellhörig ist. Ich höre ziemlich viel, was bei meinen Nachbarn passiert oder draußen auf der Straße. Und dass ich mir von dem, was ich da höre, so Geschichten zu den jeweiligen Geräuschen ausdenke und im Kopf zurechtspinne. Das Album - hoffe ich - ist auch ziemliches Kopfkino geworden. Ich versuche ziemlich bildlich zu schreiben und ziemlich bildliche Beats zu bauen, um das Ganze auch zu untermalen.
Ist die Musik dein Fulltime-Job?
Ja, gerade versuche ich hauptberuflicher Musiker zu sein. Das ist schon ziemlich schwer. Ist harte Arbeit auf jeden Fall. Plattenverkäufe sind ja nicht mehr das, was sie so vor zehn Jahren waren. Das heißt, ich hole mein Geld über Auftritte, Gema und Fanartikel-Verkäufe. Und das ist nicht so, dass wenn einen paar Leute gehört haben, dass man direkt eine dicke Karre fährt. Also das ist schon harte Arbeit, definitiv!
Stand: 17.02.2015, 21.00 Uhr
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