Lokalmatador - Mélinée Chanson Melancomik

Von Manuel Agostinho

Mélinée ist verliebt in die Liebe und ins Akkordeon. Die französische Sängerin hat eine tiefgreifende Beziehung zur Poesie und ist geradezu besessen von Berlin. Ihr Debütalbum ist ein vielseitiges Chanson-Pop-Album und eine Hommage an ihre Wahlheimat.


 Mélinée - Berline
Bild 1 vergrößern +

Mélinée - Berline


Wie beschreibst du deine Musik?

Ich nenne meinen Chanson "Chanson Melancomik". Das heißt ein bisschen melancholisch, ja klar, und auch lustig. Und das ist französischer Chanson mit Jazz-Einfluss. Manchmal das ist ein bisschen mehr Gipsy-Stil, das kommt auf das Lied an. Und Rock auch, ein bisschen.

War dir Poesie immer wichtig?

Poesie ist bei mir ein kulturelles und familiäres Erbgut, klar. Und ich bin davon überzeugt, dass man nur durch die Poesie am besten und am nächsten von der Wahrheit und seiner eigenen Wahrheit schreiben kann. Man kann nur durch Poesie diese Stärke geben.

Wovon handeln deine Lieder?

Ich spreche viel über Liebe in meinen Liedern. Jetzt weniger, aber trotzdem ist das wirklich mein Motor, mein Hauptthema. Überleben durch Poesie, durch Chanson. Ich brauchte besonders am Anfang meinen Liebeskummer.

Woher kommt deine Leidenschaft für die deutsche Sprache?

Ich war vor zwölf Jahren total in einen Deutschfranzosen verliebt. Und meine Leidenschaft für diese Sprache und dieses Land ist durch ihn geboren. Das ist nicht zu trennen von dieser ersten Liebe. Ich mag die Melodie dieser Sprache, ich mag unglaublich wie sie gebaut ist. Das ist für mich wie ein Legospiel. Man kann immer neue Wörter bauen und ich finde das fantastisch.

Wieso heißt dein Debütalbum "Berline"?

Dieses Album heißt "Berline" und ist dieser Stadt gewidmet. Berlin ist die Stadt meines Lebens. Ich bin verheiratet mit Berlin, sage ich oft. Das ist eigentlich ein aktueller Titel für meine Leidenschaft und mein Leben in Berlin.

Was fasziniert dich an Berlin?

Ich habe eine unglaublich starke Verbindung mit dieser Stadt. Das war wie eine Rettung, in diese Stadt zu kommen und ich habe mich sofort unglaublich gut gefühlt. Diese Stadt hat keinen Anspruch, sie hat mich so genommen und ich habe in ihr eine Freiheit, einen Raum gefunden. Und ich habe wirklich etwas hier gefunden, was ich nirgendwo in der Welt finde. Ich kann nicht ohne Berlin leben und ihre Zukunft besorgt mich sehr, denn ich möchte nicht, dass sie zur Spießerin wird.


Stand: 24.11.2015, 16.00 Uhr