Lokalmatador - Meteorites Kosmische Wellen vom Mars

Von Ian Vincent Lindig

Zwei Musiker lernen sich in Barcelona kennen und machen in Berlin weiter, um das Genre "Promartian Sound" zu begründen: Max Turner, Gründungsmitglied der Puppetmastaz, und Marcus Rossknecht, Produzent und Labelchef von Groove Script, sind die Meteorites. Auf ihrer neuen EP "Transform The Waves" treffen analoge Synthies auf Offbeats mit Dubsignalen und kosmischer Poesie.


Meteorites
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Meteorites


Wer sind die Meteorites und wieso klingt ihr so speziell?

Wir sind die Meteorites und ich würde die Musik oder den Sound so beschreiben: Zwischen karibischen Rhythmen, tribalen Gesängen und westlichen Songwriting-Ideen. Wir haben soviele unterschiedliche Einflüsse in unserer Musik, aber es geht immer um Rhythmus, um einen guten Song und um eine gute Stimmung.

Ihr lebt in Berlin, eure Texte sind aber auf Englisch gesungen - wieso habt ihr euch dafür entschieden?

Ich singe auf Englisch, weil ich schottisch-irischer Herkunft bin und ich auch länger in Indien gelebt habe. Letztendlich habe ich eine sehr musikalische Anbindung an die englische Sprache, weil ich sie als weichere Sprache als die deutsche empfinde. Musikalisch gesehen auch, die ist elastischer. Die englische Sprache fliegt ja sehr zwischen der deutschen und der französischen, in ihr liegt einfach viel Reichtum auf zweidimensionaler Ebene.

Euer Sound schwankt zwischen analogen Synthies und Elementen der Weltmusik, wie bringt ihr das in der Produktionsphase zusammen?

Was die Produktion angeht, da spielen wir sehr viele Instrumente ein, es ist sehr viel Akustisches drauf. Es ist, würde ich sagen, zur Hälfte elektronisch und zur Hälfte akustisch - sehr viel Guitarren, sehr viele Percussion-Instrumente, Livepercussion. Die klassische westliche Musik, die aus Schlagzeug, Bass, Guitarre und Klavier besteht, das benutzen wir weniger - es sind natürlich Synthesizer im Spiel. Aber es ist definitiv eine Mischung von akkustisch und elektronisch und das tolle an unserer Musik ist, dass man nicht hört, dass es verschiedene Quellen hat - das Ziel lautet, dass das alles verschmelzen soll.

Durch das Label Groove Script von Marcus seid ihr unabhängig von der Musikindustrie - was plant ihr für die Zukunft?

Für uns ist der Release gar nicht so wichtig, sondern eher, dass man einfach ab und zu ein Zeichen von sich sendet - und unser Ziel ist auch, spontan Releases zu bringen und nicht so quantisiert auf eine Musikindustrie, die ja sowieso weniger existent mittlerweile ist, einzugehen, sondern vielmehr EPs rauszubringen, wenn man Lust hat. Und darüber hinaus halt irgendwie zu gucken, wie man seine eigene Musikalität preserviert - um der Welt auch die Stirn bieten zu können.


Stand: 15.12.2015, 16.00 Uhr