Lokalmatador - Namika Elegant, wortgewandt, laut

Von Manuel Agostinho

Endlich betritt wieder eine vielversprechende Singer/Songwriterin und Rapperin die deutschen Bühnen. Die Newcomerin mit marokkanischen Wurzeln veröffentlichte gerade ihr Debütalbum "Nador". Darin beweist Namika ein großartiges Gespür für schöne Bilder, die eine große Welt aufmachen.


Namika
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Der Hype um dich geht gerade richtig los. Wie fühlt sich das an?

Es ist total spannend, was gerade auf mich zukommt: Erstens der Bundesvisionsongcontest und zweitens kommt das Album nach zwei Jahren endlich raus. Zwei Jahre Arbeit hab ich in dieses Album reingesteckt. Super spannend und sehr sehr produktiv gewesen. Ich bin aber noch gerade in meiner Kreativschmiede. Ich weiß gar nicht, wie es da draußen aussieht, außerhalb meiner Zone. Aber sehr spannend. Ich bin total happy, dass Lieblingsmensch so gut angenommen ist.

Wie und wo bist du aufgewachsen?

Ich bin in Frankfurt aufgewachsen, in einer Siedlung namens Goldstein. Das ist ein schönes Örtchen. Hat natürlich auch ein paar graue Flecken. Frankfurt ist eh ein bisschen rougher würde ich sagen so im Vergleich zu anderen Städten. Ein bisschen rougher aufgewachsen, aber herzlich.

Wie hat das mit dem Musikmachen bei dir angefangen?

Dadurch, dass ich sehr Musik begeistert war und auch Lyrik begeistert, haben die Zahnräder ineinandergegriffen. Ich habe dann einfach das erste Mal irgendwie einen Song geschrieben, da war ich 14. Auf Englisch war das damals noch. Very bad! Muss ich sagen. Aber habe es halt probiert, hat mir Spaß gemacht, seitdem mache ich es halt wirklich.

Dein erstes Album heißt "Nador", was verbindest Du damit?

"Nador" heißt mein Debütalbum und damit verbinde ich sehr viel. In erster Linie die Heimat meiner Großeltern, die salzige Meeresluft, die weißen Häuser und natürlich auch irgendwie ist "Nador" durch den Titel auch ein Synonym für Selbstfindung geworden.


Namika - Nador
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Namika - Nador

Wie präsent ist Marokko in deinem Leben?

Marokko ist präsent in meinem Leben, weil seitdem ich denken kann das immer ein Urlaubsort war. Wir sind im Sommer jedes Jahr mit der Familie runter geflogen, sechzehn Jahre lang. Bis ich gemerkt habe, ok es gibt noch andere Orte auf der Welt.

Bist du als junge Poetin von der arabischen Poesie beeinflusst?

Also ich muss sagen, generell in arabischen Ländern, sind die sehr dramatisch. Sehr, sehr dramatisch! Auch in der Musik, in der Art wie man spricht, sind die sehr, sehr wehleidig. Ja, ich mag dieses Temperament, was in arabischen Ländern stattfindet, aber ich würde nicht sagen, dass ich das cool finde und dann irgendwie umgesetzt habe. Ich finde das zu dramatisch halt. No Drama (lacht).

Wie würdest du deine Musik beschreiben?

Ich glaube es geschafft zu haben Musik zu machen, die nah an mir dran ist. Themen bearbeitet, die dich und mich und jeden ansprechen könnten. Und die vielleicht irgendwie einen Nerv der Zeit treffen könnten.


Stand: 28.07.2015, 21.00 Uhr