Lokalmatador - No Gimmicks Heiße Dancehallgrooves aus dem kalten Norden

Von Adrian Nowak

Wenn einem an der Küste der Wind um die Ohren pfeift, dann braucht man den richtigen Sound, um sich aufzuwärmen. Das haben sich auch die Bremer Beatbastler Paul Gold und Indie Benz gedacht. Als No Gimmicks produzieren sie seit zwei Jahren heiße Reggae- und Dancehallsongs für jamaikanische Sänger.


No Gimmicks
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No Gimmicks

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Wie genau ist eure Arbeitsweise?

Wir produzieren Reggae- und Dancehallriddims, ein "Riddim" ist ein Instrumentalstück oder ein Beat, wie man in anderen Musikrichtungen sagt. Mit dem Unterschied, dass der Produzent im Mittelpunkt steht und das verschiedene Künstler auf das gleiche Instrumentalstück verschiedene Songs aufnehmen. Das heißt, dass zum Beispiel wir, das Produzententeam No Gimmicks, ein Album rausbringen, mit einem Instrumentalstück und verschiedenen Songs darauf.

Das Projekt No Gimmicks gibt es ja seit zwei Jahren, ihr kennt euch aber schon länger. Wie genau ist eure Arbeitsteilung?

Wir machen schon seit ca. 20 Jahren zusammen Musik. Deshalb wissen wir natürlich auch wo die Stärken des Einzelnen liegen. Ich bin zuständig für die Produktion, für die Tontechnik. Mein Kollege Indie Benz ist zuständig für die Werbung, den Internetauftritt und für die Kontakte zu den ganzen Künstlern. Es ist wichtig, dass man jemanden hat mit dem man eine Vision teilen kann, mit dem man sich austauschen kann. Das geht natürlich wunderbar wenn man schon solange zusammengearbeitet hat.

Einer eurer besten Songs ist "Nice Like Jamaica", dass ihr für den jamaikanischen Sänger Revla produziert habt. Wie genau ist das Lied entstanden und wovon handelt es?

Eines Tages hat uns Revlas Manager kontaktiert, der übrigens auch der Bruder des Dancehallstars Popcaan ist. Er hat uns gefragt, ob Revla auch was auf unserem "Bee Sting"-Riddim machen könnte, und dann stand die Idee im Raum eine Jamaikahymne zu machen. Die Story ist echt gut erzählt, es geht da um eine Frau, die in Jamaika Urlaub macht und unbedingt in dem Land bleiben möchte. Denn sie ist total fasziniert von den Menschen und der Kultur.

Was fasziniert euch denn an der jamaikanischen Kultur?

An der jamaikanischen Kultur faszinieren uns die positiven Vibes, die da rüberkommen. Im Vergleich zur deutschen HipHopSzene, aus der wir eigentlich kommen, ist es so dass wir uns wesentlich besser mit dem Genre identifizieren können. Auch die Arbeit mit den Künstlern ist sehr angenehm und respektvoll.

Auf welchen Song seid ihr besonders stolz?

Ein Song auf den wir besonders Stolz sind ist momentan "From Day Til Night" von Richie Loop und I-Octane auf unserem "Trophy Gal"-Riddim. Der findet wirklich weltweit Anklang und wird dort gespielt. In Australien, Japan, Frankreich, Italien, Jamaika, in den USA, Kanada, überall wird der schon im Radio gespielt und das freut uns natürlich sehr.

Wie ist denn die Reggaeszene in Bremen?

Die Reggaeszene in Bremen ist für die Größe der Stadt ziemlich gut, man kann ohne Probleme jede zweite Woche auf eine Reggaeparty gehen. Ich kann euch nur empfehlen mal auf eine Party in die "Lila Eule" zu kommen, das ist einer der ältesten Clubs Deutschlands. Auch außerhalb davon hat Bremen kreativ und künstlerisch ziemlich viel zu bieten, es ist auf jeden Fall eine Reise wert.


Stand: 11.05.2015, 21.00 Uhr



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