Lokalmatador - Treesha Kenia trifft Karibik

Von Adrian Nowak

Treesha heißt eigentlich Patricia Mwaura und kommt aus Kenia, doch sie lebt in der Rheinmetropole Köln, wo sie ihre Soulstimme mit Reggaegrooves verbindet. Im Juni ist ihr Debütalbum "Listen" erschienen, wir sprachen mit ihr über ihre Laufbahn und ihr neues Album.


Treesha: Listen
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Kannst du dich kurz vorstellen?

Ich bin in Nairobi geboren und aufgewachsen. Vor neun Jahren bin ich nach Köln gezogen. Hier habe ich in einer gynäkologischen Praxis eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten gemacht. Da hab ich fast sieben Jahre gearbeitet.

Seit ein paar Jahren geht es bei dir aber nur noch um Musik oder?

Ich arbeite jetzt als Backgroundsängerin von Gentleman. Ich habe 2012 zum ersten Mal mit ihm geprobt, zusammen mit seiner Frau Tamika. Wir haben uns getroffen, damit wir sehen können wie wir alle drei zusammen klingen. Ich war froh, aber auch sehr nervös ihn zu treffen. Aber es hat Spaß gemacht, denn er ist ein sehr netter Mensch.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Mein Stil ist eine Kombination aus verschiedenen Musikrichtungen, auf meinem Album hört man Reggae, Pop und R'n'B.

Wie ist das Stück "Listen" entstanden?

"Listen" ist von meinem Freund inspiriert. Wir wollten eines Tages weiße Wäsche waschen, aber er hat weiß und braun gemischt. Dann ist meine Lieblingsbluse braun aus der Waschmaschine rausgekommen. Dann hab ich ihm gesagt: Das geht gar nicht! "You Never Listen When I Talk".

Eines deiner bewegendsten Stücke ist "Please Don't Do It". Worum geht es da?

"Please Don't Do It" thematisiert vieles was zur Zeit in der Welt passiert, zum Beispiel in den USA, wo die Polizei schwarze Menschen ohne Grund umbringt. Es ist auch von Ereignissen in Kenia inspiriert, wo Terroristen an der Universität in Garissa viele Studenten getötet haben. Ich sage: "Please Don't Do It". Bitte bringt diese Leute nicht einfach um. Das ist ein Mensch, das ist ein Leben.

Was gefällt dir in Köln?

Ich mag den Wechsel zwischen Winter und Sommer, denn den gibt es in Kenia nicht. Ich finde es auch schön, dass man hier auch andere Menschen als Deutsche, also andere Kulturen kennenlernen kann. Das finde ich toll.


Stand: 11.08.2015, 21.00 Uhr