Filmtipp - Amy: Der Soul-Diva ganz nah
Vor fast genau vier Jahren ist sie gestorben: Amy Winehouse, die nun im Mittelpunkt eines bemerkenswerten Dokumentarfilmes steht. Viele ihrer Fans sind immer noch entsetzt über ihren frühen Tod. Sie starb mit 27 Jahren an den Folgen von Magersucht und Drogenexzessen.
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Szene aus der Doku "Amy"
Audios
Mit grobkörnigen Bildern aus unbeschwerten Zeiten fängt der Film an. Wir sehen Amy Winehouse bei der Geburtstagsfeier ihrer Freundin Lauren. Die 16-Jährige hält Lauren ein Geburtstagsständchen. Ihre Stimme ist kraftvoll und hat bereits den unverwechselbaren Klang, der jeden in den Bann zieht, der Amy singen hört. Ein Jahr später bringt sie ihr erstes Album heraus. Als sie während eines Interviews gefragt wird, wie berühmt sie mal werden wird, antwortet sie: "Ich glaube nicht, dass ich berühmt werde. Ich könnte mit dem Ruhm gar nicht umgehen. Ich würde wahrscheinlich verrückt werden."
Chronik eines angekündigten Todes
Prophetische Worte. Asif Kapadias brillanter Dokumentarfilm "Amy" könnte auch "Chronik eines angekündigten Todes" heißen. Kapadia zeigt uns, wie die jüdische Tochter eines Taxifahrers und einer Apothekerin von der unbeschwerten Jazzsängerin zum Popstar wird, und wie sie daran zerbricht. Eine wichtige dramaturgische Rolle bei diesem sensiblen Dokumentarfilm spielen Amys Songs. Immer wieder werden verschiedene Songtexte eingeblendet - sie kommentieren die Bilder, die wir sehen. Amys Texte sind sehr persönlich, sie schrieb über das, was sie selbst erlebt hat. Über die Scheidung ihrer Eltern etwa, über Liebeskummer oder ihre Drogensucht.
Faszinierender und zutiefst trauriger Dokumentarfilm
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Filmplakat "Amy"
"Amy" ist eine faszinierende Collage aus zahlreichen Interviews, Fotos und bisher noch nicht veröffentlichten privaten Videos ihrer Familie und Freunde. Zusammen mit den vielen Filmaufnahmen ihrer Auftritte entsteht so ein intimes, bewegendes, vor allem aber sehr trauriges Portrait einer sensiblen und intelligenten Frau. "Es gibt eine Menge Leute, die keine Fans von Amy sind", hat der Regisseur Asif Kapadia einmal gesagt. "Nach dem Film sind sie es aber geworden." Stimmt. Diese Dokumentation rückt Einiges zurecht, und man wird die erfolgreiche Sängerin in Zukunft anders sehen.
Filminfos
Amy
Originaltitel: Amy, UK 2015, ca. 127 Min.
Regie
Asif Kapadia
Dokumentarfilm mit: Amy Winehouse, Blake Fielder-Civil, Janis und Mitchel Winehouse, Juliette Ashby, Lauren Gilbert u.a.
Stand: 15.07.2015, 21.00 Uhr
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