Süperunterwegs - Portugal Pilgern auf dem Caminho Português

Von Dominik Jozic

Das Wort "Pilgern" klingt nach Mittelalter und zittrigen Omas mit Rosenkranz. Dass das Wandern auf uralten Pfaden auch Spaß machen und entspannen kann, beweist der portugiesische Jakobsweg, der bislang noch als Geheimtipp gehandelt wird.


Caminho Portugues: Ein an eine Wand gemalter Pfeil der Richtung Santiago weist
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Immer Richtung Santiago


Hape Kerkeling ist schuld. Mit seinem Buch "Ich bin dann mal weg" hat der Komiker in Deutschland einen Pilger-Boom ausgelöst, der bis heute anhält. Und auch aus anderen Ländern zieht es immer mehr Menschen auf den klassischen Jakobsweg, der an der französisch-spanischen Grenze beginnt und in Santiago de Compostela im Norden Spaniens endet. Der Nachteil dieser Entwicklung: Ruhe und Einsamkeit beim Wandern sind hier nicht mehr zu finden. An vielen Orten hat sich der Pilgertourismus zum wichtigsten Wirtschaftszweig entwickelt.

Der Geheimtipp: durch Portugal


Caminho Portugues: Der Weg führt in Nordportugal durch Weingärten
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Viel Natur am Rande des Weges

Eine gute Alternative bietet da der portugiesische Jakobsweg. Er beginnt in Porto und führt nach einem kleinen Schlenker entlang der Atlantikküste durch den grünen Norden Portugals in Richtung spanische Grenze. Rund 250 Kilometer sind hier zu bewältigen - auf geschichtsträchtigem Terrain. Immer wieder mal werden mittelalterliche Brücken überquert, und gelegentlich weisen Schilder darauf hin, dass man sich gerade auf einer alten Römerstraße bewegt.

Ansonsten gibt es viel Natur zu erleben: Pinienwälder, Weinberge, kleine Bachläufe - immer wieder unterbrochen von kleinen Orten, in denen lokale Spezialitäten auf einen warten, allen voran der obligatorische Portwein in der Dorfgaststätte, der bereits am späten Vormittag zum Pflichtprogramm gehört.

Und wer das "echte" Pilgerleben will, der übernachtet nicht in Privatunterkünften, sondern in öffentlichen Herbergen. Großer Luxus ist hier allerdings nicht zu erwarten. Fünf oder sechs Euro kostet eine Nacht im Schlafsaal. Ohne Ohropax kein Schlaf. Für den fehlenden Luxus entschädigen aber die vielen netten Menschen aus allen Ecken der Welt, die hier anzutreffen sind. Der Altersdurchschnitt ist erstaunlich jung, nur wenige sind aus klassisch religiösen Motiven unterwegs. Was sie aber alle eint, ist die Suche nach einer Herausforderung und der Wunsch nach Ruhe und Entspannung. Das alles kann man auf dem Caminho Português finden. Noch.


Stand: 26.08.2015, 18.00 Uhr



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