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Wir sind die Neuen!

Flüchtlinge zu Gast in Funkhaus Europa Wir sind die Neuen!

Nicht über Flüchtlinge, sondern mit ihnen reden. Nach dieser Devise haben wir unser Programm einen Tag lang komplett den neuen Nachbarn und ihren Geschichten überlassen.


Goran Sabanovic Video Wir sind die Neuen: Goran (03:14 Min.) "Wir verdienen Toleranz"

Goran Sabanovic Hoffnung für die kranke Tochter

Goran Sabanovic kommt aus Serbien, er und seine Familie gehören zur Minderheit der Roma. Da Serbien mittlerweile von der Bundesregierung als "sicheres Herkunftsland" definiert wird, haben er und seine Familie keine guten Chancen auf Asyl - auch wenn bekannt ist, dass Roma in Serbien diskriminiert werden. Goran hofft darauf in Deutschland bleiben zu können, weil seine Tochter Tijana eine schwere Behinderung hat und er eine bessere Versorgung für sie sucht. Aus demselben Grund hatte die Familie schon einmal versucht, nach Schweden auszuwandern - wurde aber wieder nach Serbien abgeschoben. [Audios]

Mohammad Erfani an seinem ersten Tag in Istanbul Video Wir sind die Neuen: Mohammad (04:16 Min.) "Ich habe meine Freiheit bekommen"

Mohammad Erfani Verfolgt wegen seiner Musik

Mohammad ist Afghane, wurde aber im Iran geboren, wo viele Afghanen ständiger Diskriminierung ausgesetzt sind. Mit 16 Jahren entdeckte er HipHop für sich und fing an zu rappen - für seinen streng religiösen Vater ein No Go. Wegen seiner Musik bekam Mohammad auch Probleme mit der iranischen Staatsmacht, 2008 wurde er verhaftet und aus dem Iran ausgewiesen: der Beginn einer langen Odyssee, über Afghanistan und die Türkei nach Europa. Über Bulgarien, Serbien und Ungarn kam er nach Deutschland. Seit Frühjahr 2014 lebt er in einem Flüchtlingsheim bei München. [Audios]

Akindele Abiodun im Studio Video Wir sind die Neuen: Akindele und Alex (02:53 Min.) "Tanzen macht glücklich"

Akindele Abiodun Tanzen in Deutschland ist teuer

Akindele Abiodun kommt aus der nigerianischen Hauptstadt Lagos. Er sagt, dass er vor der Terrororganisation Boko Haram aus seinem Land geflohen ist. Er floh über Libyen und das Mittelmeer nach Deutschland. Jetzt wohnt er im sauerländischen Kierspe und hat sich dort einen Job als Altenpfleger besorgt. Er wohnt mit anderen Männern aus Afrika in einem Heim. In seiner Freizeit hört er viel Musik und tanzt, war aber in Deutschland noch nie bei einem Konzert. Nur einmal ist er in einen Club gegangen: Doch die sind hier zu teuer, findet er. [Audios]


Bani mit Moderatorin Kathrin Schröter im Studio Video Wir sind die Neuen: Bani (08:00 Min.) "Die Länder wollen Waffen verkaufen"

Bani Almhamid Wochen im Protestcamp

Bani kommt aus Dar'a im Süden Syriens und ist über den Iran und die Türkei nach Deutschland geflohen. Hier wurde er in Dortmund einquartiert. Zuhause hat Bani Medizintechnik studiert, nun bewirbt er sich hier um einen Studienplatz. Seinen Deutschkurs hat er selber bezahlt, weil er keine Zeit verlieren wollte. Sein Asylantrag wurde über Monate nicht bearbeitet, weshalb er mit Freunden ein Protestcamp organisiert hat. Mit 50 anderen Syrern campierte er fast fünf Wochen in der Nähe des Hauptbahnhofs. Am Ende erreichten sie, dass ihre Asylanträge schneller bearbeitet wurden. [Audios]

Nisren mit Moderatorin Marwa Eldessouky

Nisren Gerettet auf hoher See

Nisren ist 35 Jahre alt und kommt aus Homs, einer der Städte, die im syrischen Bürgerkrieg am schlimmsten zerstört wurden. Sie hat dort als Englischlehrerin gearbeitet. Als ihr Haus zerstört wurde, floh sie erst mit ihrer Familie aus der Stadt und folgte später ihrem Bruder in die Türkei. Zusammen mit ihm traute sie sich auf ein Schlepperschiff. Mitten auf dem Meer gab das Schiff den Geist auf, die Schlepper flohen. Sie und 300 andere Flüchtlinge wurden von einem holländischen Schiff gefunden und an die italienische Küste gebracht. Von dort kam sie mit dem Zug bis nach Deutschland. Aus Angst, dass es ihrer Familie schaden könnte, möchte Nisren weder ihren vollen Namen nennen, noch ihr Gesicht zeigen. [Audios]

Arjana Hasanaj

Arjana Hasanaj Ich möchte Menschen helfen

Arjana ist 26 Jahre alt und gemeinsam mit ihrem Mann im Mai aus Albanien nach Deutschland gekommen. Ihre Eltern sind wegen ihres hohen Alters dort geblieben. Sie hat in Albanien an der Universität Gesundheitswesen studiert und ist Krankenschwester. Arjana möchte schnell Deutsch lernen und hofft, bald eine Anstellung als Krankenschwester in Deutschland zu finden, weil sie, wie sie sagt, Menschen helfen möchte. In Albanien konnte sie nicht als Krankenschwester arbeiten, da sie der ethnischen Minderheit der Goraner angehört und deswegen diskrimiert wurde. [Audios]



Zakaria Bekit

Zakaria Bekit Hier kann ich frei sein

Zakaria ist 27 Jahre alt und stammt aus Keren in Eritrea. Er ist im November 2013 über Italien nach Deutschland gekommen und lebt, gemeinsam mit seiner Frau und seiner kleiner Tochter, in Bad Salzuflen. Dort engagiert er sich bei der Freiwilligen Feuerwehr und singt im Kirchenchor. Zakaria macht zurzeit eine Ausbildung zum Gebäudetechniker. Darüber ist er sehr froh, denn in Eritrea hätte er das nie machen können, sagt er. Er ist politischer Flüchtling, wurde mit 16 Jahren für über drei Jahre ins Gefängnis gesperrt. Deutschland empfindet er als seine Heimat, denn hier kann er frei sein. [Audios]

Siyar Ahmad aus Afghanistan, Rapper

Ahmad Siyar Rappen gegen die Hoffnungslosigkeit

Ahmad Siyar ist vor vier Jahren vor dem Krieg aus Afghanistan geflohen und lebt seitdem in Bremen. Hier brachte er seine Karriere als Rapper und Sänger ins Rollen. In seinen Songtexten verarbeitet er seine Erfahrungen aus Afghanistan und beschreibt die Hoffnungslosigkeit, mit denen seine Landsleute in Afghanistan tagtäglich zu kämpfen haben. Sein größter Wunsch: Ein friedliches Heimatland, wo er mit seiner Familie, seinen Freunden und Landsleuten glücklich und angstfrei leben kann. [Audios]

Ward Salloum aus Damaskus, Syrien

Ward Salloum Für eine bessere Welt

Ward Salloum kommt aus Damaskus, Syrien. Von dort ist er mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester im März 2015 geflohen und kam im April in Bremen an, wo er in einem Containerdorf wohnt. Ward möchte hier die Schule beenden und an der Universität Informatik oder Elektrotechnik studieren. Danach möchte er arbeiten und eine große Familie haben. Eigentlich wollte er hier zur Armee oder Polizei – aber das ist für ihn als Nicht-Deutscher wohl nicht möglich. Darum möchte er jetzt der beste Hacker der Welt werden, ohne Profit. Er will einfach nur helfen, damit die Kriege aufhören. [Audios]