Lokalmatador - Baby Brown Ready 2 R'n'B

Von Bamdad Esmaili

Der 33jährige Musiker Arash-Ali Bagheri ist in der deutschen R'n'B-Szene besser unter seinem Künstlernamen Baby Brown bekannt. An den Wochenenden heizt er dem Publikum als MC ein. Unter der Woche produziert er seine Musik und arbeitet an seinem Debüt.


Baby Brown
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Baby Brown

Wie bist du zur Musik gekommen?

Ich habe mit Musik schon ganz, ganz früh angefangen. Schon als kleines Kind haben wir die "Mini Playback Show" nachgespielt. Irgendwann habe ich selbst angefangen zu schreiben. Erstmal habe ich gesungen, ich war also Sänger und hab auch auf Deutsch Sachen gemacht. Und irgendwann habe ich gemerkt, das ist nicht wirklich meins, ist besser, wenn ich in die englische Schiene gehe. Nichts gegen Deutsch-Rap, aber das ist eine ganz andere Schiene, aber ist halt nicht meins.

Wie ging es dann professionell weiter?

Irgendwann war ich auf einer Party. Da war irgendeine Vorband, die haben gesungen. Dann war die Party fast vorbei, die haben angefangen abzuräumen. Dann haben meine Jungs gesagt: "Hey, geh mal hoch, nimm mal das Mikro, mach mal was". Dann bin ich hochgegangen, hab bisschen aus Spaß gesungen. Dann kam ein Typ zu mir und meinte: "Hey, hör mal zu. Ich bin Musikmanager und würde dich gerne unter Vertrag nehmen. Du hast eine Hammerstimme". Ich sagte, kein Problem. Haben das dann die Tage besprochen und sind ins Studio gegangen.

Wie bist du auf den Namen Baby Brown gekommen?

Baby Brown, weil: Ich bin halt ein Babyface. Komischerweise haben die Mädels mich immer "Baby" genannt und die Jungs immer "Brownie". Weil ich für einen Perser ziemlich dunkel bin. Irgendwann habe ich gesagt: "Ok cool, ich heiße Mr. Brown". Dann bin ich in die Tankstelle reingegangen, sehe so eine Dose, da steht "Mr. Brown Coffee". Ich war voll abgefuckt, hab gesagt, das geht gar nicht, muss den Namen wieder ändern. Dann habe ich gesagt, ich nehme Baby Brown, das passt auch zu meiner Stimme. Ich finde meine Stimme sehr, sehr krass. Sehr, sehr rau, sehr, sehr heftig und der Name ist halt sehr süß!

Was bedeutet Musik für dich?

Ich will nicht wie jeder klingen, aber Musik ist echt mein Leben. Ohne Musik gibt es mich nicht. Das ist Fakt. Ich habe auch mein Abi gemacht und studiert. Wei: Ich bin Perser und im Iran ist es halt so: Die Eltern wollen, dass der Sohn studiert. Am besten wirst du Arzt oder Anwalt. Ich habe Mediendesign studiert, aber ich könnte mir niemals vorstellen, in einem Büro zu arbeiten als Mediendesigner.

Du bist lange dabei. Allein als Baby Brown schon seit vier Jahren. Wie kommt es, dass du den Durchbruch noch nicht geschafft hast?

Ich denke, in diesen vier Jahren, mit dem, was ich jetzt als Baby Brown erreicht habe, ist es schon sehr, sehr gut. Ich mache das schon seit 20 Jahren. Keine Frage. Aber es waren immer andere Baustellen. Damals hat man es nicht professionell gemacht. Man hat es halt für die Straße gemacht, für die Jungs, für die Freunde. Wie gesagt, vier Jahre ist es jetzt her. In den vier Jahren haben wir fünf Singles gehabt, alle in den Top 10 bei MTV. Und ich hoffe es geht weiter. Ich denke, 2015 kommt hoffentlich der Durchbruch. Und bis jetzt bin ich zufrieden.


Stand: 10.02.2015, 21.00 Uhr