Lokalmatador - Demograffics Regensburger Rap, der kleben bleibt!

Von Georg Milz

Die HipHop-Combo Demograffics besteht aus Rapper und Beatbastler Maniac und seinem DJ Rufflow. Die beiden stellen unter Beweis, dass Rap vom bayerischen Lande alles andere als provinziell ist. Gerade feiern sie ihr Comeback mit dem Album "Glue".


Demograffics
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Kannst du dich kurz vorstellen?

Maniac: Servus, ich bin der Maniac, ich mache Beats und rappe für die Gruppe Demograffics. Ich komme aus Regensburg, eine coole kleine Stadt mit einer schönen HipHop-Szene. Regensburg ist die HipHop-Hochburg in Bayern und da kommen auch gute andere Künstler her: Liquid, Shawn The Savage Kid, RC Gäng, da geht was!

Wie kommt es, dass du auf Englisch flowst?

Maniac: Ich war halt länger in Amerika, in den Staaten, genauer in Greenville, South Carolina. Meine Eltern haben mich einfach in die dritte Klasse reingesteckt und ich konnte damals noch kein einziges Wort Englisch. Aber weil ich noch so jung war, habe ich die Sprache schnell aufgeschnappt. Eigentlich habe ich begonnen Beats zu basteln, aber in Dirty South, da hat es nicht viele Leute gegeben, die rappen konnten. Die haben da alle mehr so Crunk-Rap, so trappy clubby Zeug gemacht und so habe ich nach zwei Jahren Beats machen gesagt: "Hey, die hören sich eigentlich gut an, jetzt brauch ich nur noch eine Stimme, die dazu rappt!" In der Schule hat man immer mitschreiben müssen. Und die Lehrerin hat immer geschaut. Also habe ich so getan als würde ich mitschreiben. In Wirklichkeit habe ich aber meine Raps geschrieben.

Lange Zeit war nichts Neues von euch zu hören, was hast du getrieben?

Maniac: Ich hab nebenbei viele Sachen produziert. Zum Beispiel das Soloalbum vom Bbou und dem Liquid und vom NewYork MC aus Queens. Fatoni hat ein paar Beats bekommen, Edgar Wasser hat einen Beat, auf dem Roger-Schuh-Album sind zehn Beats von mir drauf. Also ich bin immer aktiv gewesen. Und jetzt das neue Album, das kracht dir ins Gesicht, was soll ich sagen.

"Glue" heißt das Album und darauf ist Dexter mit zwei Beats vertreten. Die Münchner HipHop-Band Tribes of Jizu hat mitgewirkt, der Soul-Sänger Adriano Prestel und der kürzlich verstorbene HipHop-Star Sean Prize aus den USA ist auf dem Album mit drauf: Real HipHop-Shit eben, was soll ich sagen.

Wieso hast du das Album "Glue" genannt?

Maniac: Wir haben ja schon immer so Namen gehabt wie "Cheese und Butter" und "Glue" repräsentiert den nächsten Schritt. Wir stehen schon immer hinter dem Community-Gedanken im HipHop. Allein die HipHop-Kultur und Musik, die dient immer dazu, Leute zu verbinden, egal wo man herkommt, was man glaubt, es verbindet einfach die Leute. Das war früher schon so bei James Brown, wo die Schwarzen und Weißen erst noch separat voneinander standen. Doch weil die Crowd das selbst nicht wollte, haben sie sich dann zusammengetan. Damals hat man schon gemerkt, dass Musik verbindet und "Glue" ist halt einfach der Verbundstoff. Wie gesagt, in der Welt passiert viel Bullshit und die Musik ist halt das, was die Welt noch zusammenhält und das ist halt so der "Glue", der Klebstoff: And trust me: it'll stick!


Stand: 22.12.2015, 17.00 Uhr