Lokalmatador - Ghanaian Stallion: "Musik muss Seele haben"
Der Berliner Alan aka Ghanaian Stallion wuchs zwischen Deutschland und Ghana auf und wurde von Musik aus aller Welt geprägt. Heute produziert er soulige HipHop-Beats und ist als DJ mit Rapper Megaloh unterwegs, für den er bereits seit Jahren Hausproduzent ist. Im Frühjahr 2016 erscheint eine Instrumental EP von Ghanaian Stallion mit dem Namen "Soul Fruits".
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Ghanaian Stallion
Audio
- Audio: Lokalmatador:- Ghanaian Stallion (02:49 min.) FHE Lokalmatador
Bitte stelle dich kurz vor – wer bist du und was machst du?
Ich bin Alan, das ist mein bürgerlicher Name – mein Künstlername ist Ghanaian Stallion. Und ich bin seit 1999 DJ und mittlerweile auch Produzent. Wer mich kennt oder vielleicht schon mal was von mir gehört hat, hat das meistens wahrscheinlich im Zusammenhang mit Produktionen für Megaloh getan.
Wie hat Berlin deine Art geprägt, Beats zu produzieren?
In meinem Elternhaus lief ziemlich viel Musik, da lief viel afrikanische Musik. Da lief Reggae, meine Mutter hat auch irgendwie Rockgeschichten gehört, alles Mögliche, Afrobeat und so. Ich bin dann auch als ich zwölf war nach Ghana gezogen und hatte dann erst Mal mit Berlin für eine ganze Weile gar nichts zu tun. Und als ich wiederkam hatte ich dann auch sozusagen schon ein eigenes Verständnis für HipHop – deswegen würde ich gar nicht sagen, dass Berlin so krass meinen Sound geprägt hat.
Deine Beats samplen oftmals Soul und klingen sehr warm, woher kommt dieser Fokus?
Die ersten Leute, die ich auch im Hip Hop gehört habe, waren zum Beispiel DJ Premier oder Alchemist. Die haben halt viel aus dem Bereich gesampelt. 70s- und 60s-Soul ist ja sozusagen das, wo sich die Produzenten früher extrem viel bedient haben. Die Schule habe ich halt noch mitgemacht, deswegen ist das bei mir auf jeden Fall auch zu finden. Soul sagt es ja schon, die Seele. Und das ist mir wichtig, meine Musik muss Seele haben.
Als Produzent stehst du auch bei Hits oft im Hintergrund – wünschst du dir mehr Aufmerksamkeit für deine Arbeit?
Die Produzenten stehen immer im Hintergrund, ja, das ist klar. Letztendlich ist im Fußball der Spielmacher auch mehr gefragt als jetzt der Außenverteidiger – trotzdem kann man jetzt nicht sagen, dass der eine wichtiger ist als der andere. Oder: Ohne den anderen würde es auch nicht funktionieren. Die Leute, auf die es ankommt oder die, die jetzt wirklich auch Ahnung haben, die wissen dann schon Bescheid. Das ist dann auch vollkommen okay.
Stand: 08.12.2015, 16.00 Uhr
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