Lokalmatador - Mundwerk-Crew: Weiß-Blauer HipHop-Himmel
Die Mundwerk-Crew bringt freshe HipHop-Vibes mit bayerischer Gemütlichkeit zusammen. Neben LaBrassBanda ist sie der zweite musikalische Export, der mit funky Bläsern und Reggae-Grooves vom Chiemgau aus durchstartet. Zur neuen Volksmusik und Mundart-Rapszene will sich dennoch nicht zählen lassen.
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Mundwerk-Crew
Audio
- Audio: Lokalmatador - Mundwerk-Crew (03:01 min.) Georg Milz, Süpermercado
Wer seid ihr und wo kommt ihr her?
Touze: Wir sind eine achtköpfige Band vom Chiemgau und machen HipHop und Funk, kurz und knapp gesagt. Wir haben viele Einflüsse dabei, weil wir ganz viele Musikrichtungen feiern. Wir sind aufgewachsen in einem kleinen Dorf mit etwa 2000 Einwohnern und wenn du da HipHop machst, fällst du natürlich auf - mit weiten Hosen und schiefen Caps. Und dadurch sind wir natürlich auch verbunden. Ich meine, wir waren alle studieren und haben die Großstadt entdeckt, aber letztendlich, ist es wunderschön wenn man wieder daheim ist am Chiemsee und vom Berg runterschauen kann. Wenn man heimkehrt vom Tour-Leben, so montags oder sonntags ist der coolste Moment, wenn du von der Autobahn den Chiemsee dann siehst.
Sebaino: Wir sind absolut keine Blasmusik-Band, auch wenn das vielleicht viele meinen. Wir machen auch nicht unbedingt Mundart-Rap. Wir haben eben die eine Nummer auf Bayerisch, die heißt "Weiß-Blauer" und hat auf jeden Fall was mit dem Chiemgau unserer Heimat zu tun.
Bisher kennen wir vor allem LaBrassBanda aus der Region Chiemgau, was passiert noch?
Touze: La Brass Banda haben uns natürlich extrem gepusht.
Sebaino: Wir werden oft gefragt, wie es kommt, dass es jetzt im Chiemgau so eine vitale Musik-Szene gibt. Und das stimmt natürlich, es gibt eine ganze Menge Bands aus dem Chiemgau, die relativ bekannt sind. Und es wachsen immer neue nach.
Was habt ihr euch für die Zukunft vorgenommen?
Sebaino: Der kleine gelbe Zettel ist auf jeden Fall immer dabei. Das ist schon mehr auch so eine "List of things to do" im Leben. Der gelbe Zettel ist auch die Philosophie, was wir noch erreichen wollen mit der Band. Eine Welttournee mit deutschsprachiger Musik wäre Wahnsinn.
Touze: Wir reisen auch extrem gern. Ich find einfach andere Kulturen, andere Sitten sind extrem interessant. Einfach zu sehen, wie man auch anders leben kann, was es auch für Möglichkeiten gibt. Und dass man nicht nur immer das braucht, was man auch gewohnt ist, sondern dass man das ab und zu gar nicht braucht, oder allgemein gar nicht braucht. Das finde ich schön, das kennenzulernen. Und ich glaube, wer reist, wird sehr genügsam mit seinem Leben und stellt auch schnell fest, dass es nicht viel braucht um glücklich zu sein.
Was kritisiert ihr mit eurem Song "Revolution Ich"?
Sebaino: Egal wo diskutiert wird, es wird immer so diskutiert, was die anderen so machen müssen. Ob es jetzt die andere Partei ist in der Politik, oder ob es jetzt der Nachbar ist. Aber kaum jemand sagt: "Hey, ich nehme jetzt hier den Flüchtling auf, der ist jetzt hier in meinem Ort und keine Ahnung, der kann bei mir pennen, weil ich hab eh ein ganzes Haus. Auf jeden Fall viel Platz zur Verfügung." Das geht ja auch schon im Kleinen los. Wenn es jeder machen würde, dann wäre die Welt auf jeden Fall ein gutes Stück besser. Bei sich selber anzufangen und die Sachen die man öffentlich, auch an Freunden und Familie kritisiert, dass man da bei sich selbst auf jeden Fall mal anfängt.
Touze: Schau nicht auf die anderen. Check erstmal, ob du vielleicht nicht etwas ändern könntest und dann, wenn du wirklich feststellst, dass du dein Bestes tust, dann liegt es vielleicht doch an irgend einem anderen Grund, dann kannst du das vielleicht kritisieren. Aber erst dann!
Stand: 12.10.2015, 21.00 Uhr
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