Lokalmatador - Tombo: Raggamuffin Brass Orchestra
Der Wiener Tombo ist ein musikalischer Freigeist: Angefangen in der Reggaeband Cheesevibes, startete er 2013 seine Solokarriere als Dancehallkünstler. Auf seinem zweiten Album arbeitet er mit einer Brass Band und verbindet New Orleans-Jazz, frechen Rap und Walgesänge.
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Tombo
Audio
- Audio: Lokalmatador - Tombo (02:41 min.) Süpermercado
Wieso hast du dein zweites Album mit dem Raggamuffin Brass Orchestra eingespielt?
Das kam, weil ich auch bei Cheesevibes schon häufig die Brasslines eingetrötet habe. Also nicht selbst gespielt, sondern mit dem Mund. Und ich hab das gerne gemacht. Irgendwann hat es schnackedidack gemacht im Kopf und ich habe mir gedacht: Das wär doch mal lustig!
Auf der Platte sind auch sozialkritische Songs wie "Gangster Paradox" oder "Ende". Was machst du außerhalb der Musik und wie beeinflusst das deine Texte?
Um meine Musik zu finanzieren, bin ich im Sozialbereich tätig - und zwar in der Bewährungshilfe und in der Drogentherapie. Ich mache da quasi eine Milieustudie am Rande der Gesellschaft. Und das beeinflusst und prägt meinen Blick vom Rand in die sogenannte Mitte. Das spiegelt sich auch in meinen Texten wieder
Mit welchem Lied auf "Raggamuffin Brass Orchestra" bist du besonders zufrieden?
Mein persönliches Lieblingslied auf der Platte ist eine Art Konzeptlied: "Unterwasser Club Sound". Ich habe mir verschiedene Jazzsachen angehört und bin dabei auch auf Walgesänge und Unterwassergeräusche gestoßen. Und da hab ich mir gedacht: Ein Lied wird "Unterwasser Club Sound" heißen.
In dem Lied "Oldskool" heißt es: "Wo sind die Leute, die dafür stehen, dass hier nicht alle in der Spur gehen." Was genau ist die Botschaft von diesem Song?
Es geht um Musikbusiness-Fragen, um Entertainment, um Scheinfröhlichkeit und um inszenierten Klatschwahnsinn. Um die Suche nach der authentischen, echten Musik.
Du kommst ja eigentlich aus der österreichischen Reggaeszene. Wie siehst du dein Album im Vergleich zu anderen Reggaeproduktionen aus Österreich?
Es ist nicht so ein Scheuklappen-Reggae-Ding. Das Brass-Album schnupft sehr viel Jazz und HipHop. Es ist auch nicht wirklich mein Interesse, irgendein Publikum zu bedienen, dafür bin ich vielleicht zu alt (lacht). Ich probiere, was möglichst Eigenständiges zu machen, was mir Spaß macht und was ich auch cool finde.
Stand: 15.09.2015, 21.00 Uhr
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