Thema - Zero Waste: "Biomüll recyceln wir in der Wurmkiste"
Die Bloggerin Shia Su aus Bochum wirft fast nix weg und zwar nicht, weil sie alles sammelt, sondern weil sie quasi keinen Müll produziert und das seit über einem Jahr. Sie hat ihr Leben komplett auf "Zero Waste" umgestellt und darüber redet sie oft und gern...
-
Bild 1 vergrößern
+
Ganz ohne Müll geht's nicht..
Audio
Shia, du hattest erzählt, dass euer Gelber Sack und Rest-Müll zu zweit der letzten viereinhalb Monate nur ungefähr einen halben Liter fasst. Ihr vermeidet also Müll, wo ihr könnt. Aber wo kann man denn wirklich keinen Müll vermeiden?
Im medizinischem und gesundheitlichen Bereich wird’s wirklich schwierig. Genau an Neujahr hab ich mir beim Kochen fast ein Stück meiner Fingerkuppel abgeschnitten. In der Notaufnahme fiel dann natürlich ein bisschen Müll an, aber zum Glück nicht viel. Der Verband war in Plastik verpackt und der Verband an sich ist wahrscheinlich auch nicht kompostierbar, also Restmüll. Später musste ich auch zu Hause Pflaster verwenden.
Das ist aber auch vollkommen in Ordnung so. Es gibt meines Erachtens Bereiche, da hat auch der Einsatz von Plastik seinen Sinn. Wobei ich natürlich zusehe, dass ich, wo es geht, auf Hausmittel zurückgreife. Ich brauche nicht für jedes Wehwehchen ein Medikament und nicht für jeden kleinsten Kratzer ein Pflaster. Aber gut, das sind ja alles Sachen, die passieren einem selbst nicht täglich.
Euren Müll sammelt ihr in einem 1 Liter Einmachglas. Wenn ich da jetzt reinschauen würde, was würde ich exemplarisch entdecken?
Darin ist tatsächlich der erwähnte Verband :D. Meine alte Krankenkarte. Solche Sachen kann man auch eigentlich nicht vermeiden. Wenn man dann mal eine neue Bankkarte und Ähnliches braucht. Aber unsere Kundenkarten haben wir gekündigt. Ansosten noch viele Obst- und Gemüsesticker. Wir gucken zwar immer, dass wir uns immer die ohne Sticker aussuchen, aber bei Bananen ist das fast unmöglich. Einige Deckel von Glasflaschen, wobei wir Metalldeckel bevorzugen, weil diese zumindest recyclebar sind. Dann eine kleine Plastikflasche unserer Vitamin B12 Tabletten. Als Veganer müssen wir Vitamin B12 supplementieren. Und natürlich geht auch mal etwas kaputt. Ich bin ein Trampeltier! Im Glas ist z.B. der abgebrochene Griff einer Tasse. Die Tasse ist ansonsten zum Glück noch intakt und wird noch für Rasierseife weiter benutzt.
Du hast Glasflaschen erwähnt. Es fällt also doch mehr an, als in eurem Glas ist?
Ja, Papier-, Glas- und Biomüll sammeln wir getrennt und lassen es natürlich recyceln. Aber auch da versuchen wir natürlich zu reduzieren, wo es geht. Einige Sachen bekommt man leider ohne einen Unverpackt-Laden in der Nähe einfach nicht ganz ohne Verpackung, wie Salz und Zucker. Da weichen wir auf Papier aus. Statt Plastikflaschen greifen wir zu Glasflaschen. Das ist zum Glück aber nicht so viel. In den letzten viereinhalb Monaten haben wir drei Glasflaschen und 1 kg Papiermüll angesammelt. Und drei Trinkgläser habe ich auch auf dem Gewissen.
Stand: 15.01.2016, 15.30 Uhr
Seite teilen
Über Social Media