Moment mal! - Merkel und Nobelpreis Yes, we can Nobelpreis

Von Katja Garmasch

Angela Merkel gilt tatsächlich als Favoritin für den Friedensnobelpreis. Wie zum Teufel ist das denn passiert? Andererseits: Wieso eigentlich nicht? Der Preis war eh schon immer eine komische Veranstaltung, findet unsere Kolumnistin Katja Garmasch.


Nobelpreis für Merkel
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Ich weiß. Ihr erwartet, dass ich jetzt sage, dass Merkel den Nobelpreis nicht verdient hat, dass die Flüchtlingskrise nicht annähernd gelöst ist, dass sie von Merkel mitverschuldet war, oder dass sie womöglich morgen die Grenzen wieder dicht macht. Aber das sage ich nicht. Gut, dass Politiker nicht aus Menschlichkeit handeln, weiß ich seit House of Cards. Dass Merkel nicht warmherzig ist, seit der Streichel-Blamage mit dem palästinensischen Mädchen. Das hat sie (oder ihre Berater) auch realisiert und macht jetzt die Obama-Übung: mitfühlend und menschlich sein, und mindestens drei Mal am Tag "Wir schaffen das schon!“ sagen – das hat bei den Amis ja auch gut funktioniert!

Yes, was Obama can, can Merkel schon lange! She can sogar Nobelpreis! Aber will sie den? Die ganze Party ist ja eh Heuchelei! Guckt mal: Arafat hat ihn bekommen und Ghandi nicht? Hallo: ein Preis von dem Mann, der DYNAMIT erfunden hat?! Nobel war nicht nur nobel! Kein Wunder, dass unsere Friedenstaube Putin schon sauer ist, das sie nie nominiert war. Er bringt doch überall Frieden, Freude und Eierkuchen – gerade von Sibirien nach Syrien! Wahrscheinlich geben die Norweger Merkel den Preis und denken: „Soll die schön alle Flüchtlinge bei sich aufnehmen, dann sind wir fein raus und können weiter das glücklichste Land der Welt bleiben!“ Aber wenn Norweger richtig schlau wären, würden sie Putin das Dynamit-Geld geben. Damit er endlich zufrieden ist und die Welt in Ruhe lässt. Für Merkel wäre das der beste Preis!


Stand: 09.10.2015, 06.45 Uhr



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