Lokalmatador - Mo Trip: Von "Embryo" zu "Mama"
Ist Rapper Mohamed El Moussaoui aka MoTrip ein Muttersöhnchen? Und wenn schon! Mit seinem zweiten Album "Mama", das seiner Mutter gewidmet ist, will der 27-jährige Aachener mit libanesischen Wurzeln nun die deutsche Rapszene erneut aufmischen.
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Mo Trip
Audio
- Audio: Beitrag von Bamdad Esmaili (02:52 min.) Bamdad Esmaili, Süpermercado
Wie ging es musikalisch für dich los?
Ich kam mit circa 13, 14 Jahren zum Rappen - durch meinen großen Bruder. Der hat das schon damals gemacht und ich hatte das große Glück hinter ihm sitzen zu dürfen, wenn er am Computer saß und Texte geschrieben hat. Es war auch mein Bruder, der "der beste Tag meines Tages" von Kool Savas mit nach Hause gebracht hat und dann war alles aus. Dann wollte ich Rapper werden und hab's durchgezogen.
Wann warst du aber soweit, dass du gesagt hast, ich kann mich jetzt der Öffentlichkeit präsentieren?
Mein erstes Album "Embryo" kam vor drei Jahren raus. Und seitdem ist eine Menge passiert. Ich war auf diversen Touren, auf diversen Alben. Und ich war tatsächlich auch ein wenig von der deutschen Rapszene genervt. Aber nicht unbedingt von den Protagonisten. Die spielen alle genauso wie ich das Spiel nur mit. Es geht viel um Marketing, es geht viel um alles, aber es geht wenig um Musik. Deswegen war es nicht immer schön für mich, alles zu beobachten aber umso schöner ist es, jetzt wieder dabei zu sein und das mit beeinflussen zu können.
Jetzt (19.06.15) kommt dein zweites Album raus. Was ist anders, im Vergleich zu deinem Debüt?
Mein neues Album "Mama" unterscheidet sich vom ersten Album "Embryo" in erster Linie wahrscheinlich lyrisch. Weil ich finde, das ist mehr auf dem Punkt, bisschen konkreter. Ich habe einige Gäste auf dem Album. Von Haftbefehl über Sido, über Samy Deluxe bis Azad. Ich bin auch eher bekannt dafür gewesen seitdem ich angefangen habe viel mit anderen zu arbeiten. Ich möchte auch jedem, der will und den ich auch feiere, die Plattform auf meiner Platte bieten sich auszudrücken.
Wie kommt es, dass man in deiner Musik nicht spürt, dass du aus Libanon stammst?
Ich bin in Libanon geboren aber definiere mich nicht nur darüber. Also man sieht es mir auch an, wieviel Libanese in mir steckt. Das ist nicht wenig aber man sieht mir leider nicht an, wieviel Deutscher in mir steckt. Und das ist sehr viel. Und das ist ehrlich gesagt aus mir heraus sehr gerne. Ich bin definitiv beides und ich meide auch dieses "ich bin halb irgendwas…". Ich bin beides und zwar komplett. Ich empfinde das, wenn überhaupt, als Mehrwert.
Was steht nach dem neuen Album an?
Im Oktober geht es erstmal auf eine kleine Tour und im Januar und Februar nächsten Jahres auf große Deutschland-, Österreich-, Schweiz-, Luxemburg-Tour. Und ich freue mich jetzt erstmal auf Festivals dieses Jahr. Ich bin unter anderem auf dem Splash. Und das ist immer was Herausragendes und etwas, was sehr Spaß macht. Man steht da vor mehr als 10.000 Leuten und rappt seine Songs. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl!
Stand: 16.06.2015, 18.00 Uhr
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