Lokalmatador - Saam Moosa: Soul mit Oriental Touch
Der Singer-Songwriter Saam Moosa aus Köln mit syrisch-kurdischen Wurzeln verarbeitet den Krieg und die erbitterten Kämpfe gegen den IS in seiner Heimat in vielen seiner Songs. Das Ergebnis: Ein Mix aus Soulmusik mit orientalischen Melodien und politischen Texten.
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Saam Moosa (re.)
Stell Dich bitte vor, wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Saam Moosa und ich bin ein deutscher Soulvokalist. Ich mache aber auch kurdische und englischsprachige Musik und bin selbst Singer-Songwriter. Im Prinzip ist das Soulmusik, weil ich aber Kurde bin, könnte man sagen ich mache Soul mit orientalischem Touch.
Was ist Musik für Dich?
Musik ist für mich nicht irgendein Trend oder eine Mode. Sondern: Ich bin tatsächlich in die Musik reingeboren und komme aus einer sehr musikalischen Familie. Musik ist ein Teil meines Lebens. Musik gibt mir Hoffnung. Musik ist Liebe. Musik ist Wärme.
Woher kommt deine Inspiration, welche Künstler haben dich beeinflusst?
Diese orientalischen Töne kann man einfach nur als Kind lernen. Der Funke ist aber letztendlich übergesprungen, so dass ich selbst angefangen habe Musik zu machen, als ich Michael Jackson gehört habe. Aber auch Stevie Wonder oder Boyz II Men. Es gab aber auch einige deutschsprachige Künstler die mich sehr inspiriert haben. Damals zum Beispiel die Gruppe ECHT, aber auch sehr viele andere großartige deutsche Musiker.
Deine Familie kommt aus der Syrischen Region Rojava. Darüber wurde gerade viel berichtet, weil der IS dort mit Milizien versucht hat, die Macht zu übernehmen. Du hast dazu einen Song gemacht. Worum geht es da?
"Time for a Miracle" übersetzt heißt das ja "Zeit für ein Wunder". Und mein persönliches Wunder heißt gerade Kurdistan. Wir haben jetzt so lange gelitten, ich habe das als Kind auch selbst erfahren. Das reicht irgendwann mal! Ich spüre, dass es da jetzt auch eine Veränderung im mittleren Osten gibt und dass wir endlich auch mal ein bisschen mitreden können. "Time for a Miracle" ist für mich deswegen auch symbolisch für "Time for Kurdistan", wen man so will.
Du hast ja auch einen Charity-Song gemacht, um Geld vor allem für Kinder einzusammeln.
Der Song "Break Down and Cry" handelt von dem traurigen Thema Flucht. Ungefähr sechs Millionen Kinder sind gerade in Kurdistan auf der Flucht. Viele haben kein Ziel, keine Eltern und keine Perspektive. Dazu kommt Hunger und Obdachlosigkeit. Bei so vielen bedrückenden Themen wird man dann automatisch zu so einem Song inspiriert.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Ich habe ein neues Album fertig. Auf drei Sprachen: Deutsch, Englisch und Kurdisch. Ich glaube dieses Jahr wird einiges passieren, weil ich wirklich sehr stark an meine Musik glaube!
Stand: 21.04.2015, 21.00 Uhr
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