Anschlag in Paris - Terrorismus und Medien: Die Macht der Bilder
Paris steht nach den Anschlägen still, doch in der Medienwelt herrscht Hochbetrieb, um Informationen und Bilder zu verbreiten. Genau das ist es, was die Terroristen wollen, sagt Funkhaus-Europa-Reporterin Vanessa Lebrato Criado. Sie hat während ihres Studiums über diesen Kreislauf geforscht.
Überall Leichen und Blut: Auf ihrem Online-Auftritt zeigt die Bild-Zeitung ein Foto vom Bataclan, dem Konzertsaal, in dem über 89 Menschen ums Leben kamen. Es sind Bilder wie diese, die den Terror in unser Wohnzimmer tragen und ein Gefühl der Angst und des Schreckens in uns auslösen. Von den Terroristen ist genau das gewollt und Teil ihres Plans.
"Medien und Terrorismus - Eine Symbiose"
Terrorismus ist auch eine Kommunikationsstrategie, sagt Funkhaus-Europa-Reporterin Vanessa Lebrato Criado. Den größten Wirkungskreis, um Menschen einzuschüchtern, haben Terroristen mit der Verbreitung von Videos, Fotos und der Berichterstattung ihrer Gräueltaten in den Massenmedien. "Terrorismus in der Form, wie wir ihn heute kennen, gibt es, seitdem es elektronische Massenmedien gibt. Deswegen werden terroristische Anschläge häufig auch auf ihre Inszenierung hin sorgfältig geplant", so Vanessa Lebrato Criado weiter. Hätten es die Terroristen mit ihren Bomben in den Zuschauerraum des Stade de France geschafft, hätten Millionen Menschen vor den TV-Geräten einem Massenmord live zugesehen. Auch das zeigt, wie sehr der Terrorismus auf Medien abzielt.
Medienmacher müssen sich von daher auch die Frage stellen, was sie tun können, um Terrorismus nicht unfreiwillig zu unterstützen. Verzichten sollten sie zum Beispiel darauf, ihre Bilder mit dramatischer Musik zu unterlegen, so Vanessa Lebrato Criado: "Das ist per se einfach schlecht. Das macht die Nachrichten irgendwie zu einer Art Katastrophenfilm und verklärt die Anschläge zum Event."
Das komplette Gespräch zum Nachhören:
Stand: 16.11.2015, 10.50 Uhr
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