Sehenswertes aus Netz und TV Das deutsche Breaking Bad

Von Sebastian Sonntag

Bastian Pastewka als deutsche Walter White in einer neuen Mini-Serie | Neues Trend-Viertel in New York | Aliens haben die Erde erschaffen | Süperflimmern – ausgewählte Serien und Clips im Web.


Bushwick Collective Block Party - Bushwick, New York
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Street Art bei der Bushwick Collective Block Party

Mehr Schein als Sein

Das wird das deutsche Breaking Bad - so der Plan der Macher der Serie "Morgen hör ich auf" mit Bastian Pastewka in der Hauptrolle. Jetzt ist die erste Staffel fertig und es ist dieses Versprechen wurde nicht wirklich eingelöst. Aber es ist auch weiter schlimm, dass es kein deutsches Breaking Bad geworden ist. Es ist nämlich ein spannendes Experiment entstanden. Eine Serie irgendwo zwischen Drama, Comedy und Thriller.

Das hat auch Hauptdarsteller Bastian Pastewka von Anfang an fasziniert. Man hat Bastian Pastewka vermutlich noch nie so ernst gesehen. Was aber nicht heißt, dass man nicht auch über skurrile Situationen lachen muss, während die Story die meiste Zeit ziemlich spannend ist. Bastian Pastewka spielt den Familienvater Jochen. Bei dem läuft es gerade gar nicht gut. Seine Druckerei steckt in den roten Zahlen. Das schicke Haus der Familie ist in Gefahr. Seine drei Kinder haben auch Bedürfnisse, die meistens was mit Geld zu tun haben und seine Frau geht ihm auch noch fremd. Massiv frustriert sitzt Jochen dann irgendwann in seiner Druckerei und hat dann den Einfall: Warum nicht einfach sein eigenes Geld drucken und schon sind alle Probleme gelöst.

Das macht er dann auch und zwar so gut, dass die organisierte Kriminalität auf ihn aufmerksam wird. Obwohl Jochen sich am Anfang noch versucht zu wehren rutscht er immer weiter rein in die organisierte Kriminalität und tut Dinge, die er nie für möglich gehalten hätte. Das ist vielleicht die einzige wirkliche Parallele zu "Breaking Bad": diese "Passiert-das-jetzt-ernsthaft??"-Momente. Ziemlich unterhaltsame und spannende Miniserie in fünf Folgen.


Das coole New York

Das Szene- und Künstlerviertel Williamsburg ist mittlerweile schon ziemlich überlaufen. Aber eine Viertelstunde südwestlich davon liegt Bushwick. In dem Viertel von New York verändert sich schon seit einiger Zeit eine Menge. Das zeigt die Doku "New York für Fortgeschrittene". Typisch für Bushwick ist die große Entspanntheit, vor allem im Gegensatz zu Manhattan zum Beispiel, und die kreative Energie. Mittlerweile gibt es über fünfzig Galerien in Bushwick. In den Achtziger und Neunziger Jahren hat Bushwick allerdings noch ziemlich anders ausgesehen. Alte verfallene Industrieanlagen. Abgebrannte Häuser. Und eine ziemlich hohe Kriminalitätsrate.

Es sind dann immer mehr Künstler und Studenten nach Bushwick gezogen. Vor allem wegen der sehr günstigen Mieten. Sie haben die alten Lagerhallen und verfallenen Häuser aufgebaut und jetzt gibt es an fast jeder Ecke Kunst, Grafits und kleine Cafés. Auch Kriminalität ist kein großes Problem mehr. Die neu zugezogenen Kreativen leben friedlich zusammen mit den ursprünglichen Bewohnern. Das sind vor allem Einwanderer aus der Karibik und aus Italien.

Aber auch hier droht die Gefahr, dass Leute mit Geld auch etwas von diesem Lebensgefühl haben wollen und sich in Bushwick einkaufen. Und dann geht das Spiel von vorne los. Die Mieten steigen. Die Leute die jetzt in Bushwick wohnen können sich ihr Viertel nicht mehr leisten und ziehen in den nächsten günstigeren Stadtteil und der ursprüngliche Charme von Bushwick geht verloren. Noch ist er aber da und die Doku "New York für Forgeschrittene" gibt viele Beispiele dafür, warum man beim nächsten New York-Besuch auf jeden Fall in Bushwick vorbei schauen sollte, bevor es zu spät ist.


Die Entstehung der Welt

Weihnachten ist vorbei und das Jahr bald zu Ende. Das ist die Zeit wo man mal zur Ruhe kommen kann und auch mal über die großen Fragen des Lebens nachdenken kann. Zum Beispiel: wie ist es überhaupt möglich, dass Leben auf der Erde entstanden ist? Eine Antwort liefert der Animationsfilm "The Looking Planet". Da lernen wir eine Familie von Planeten-Konstrukteuren kennen. Das sind Alien-artige Wesen, die gerade dabei sind unser Universum zu erschaffen. Nur der junge Lufo hat da nicht so richtig Lust zu, weil er immer nur die doofen Aufgaben machen muss, wie zum Beispiel die Ringe rund um den Saturn erstellen.

Lufo arbeitet aber lieber an seinem eigenen Projekt. Er hat durch Zufall herausgefunden, dass Leben auf der Erde entstehen könnte, wenn man einen riesigen Asteroiden auftreibt und ihn in die Umlaufbahn der Erde wirft. Deshalb fliegt er nicht zu den anderen, um zu helfen sondern setzt seinen Plan um. Am Ende funktioniert der auch. Lufo hat den Mond gebastelt und erst dadurch entsteht dann das Leben auf der Erde. Wirklich ein schön und phantasievoll gemachter Animationsfilm. Der US-Filmemacher Eric Law Anderson hat auch schon über fünfzig Preise mit dem Film gewonnen. Jetzt gibt es ihn kostenlos auf Vimeo.


Zum Animationsfilm


Stand: 29.12.2015, 09.38 Uhr