Süperunterwegs - Tel Aviv-Berlin: Eine Bildungsreise der besonderen Art
Genervt vom Leben im Hamsterrad macht sich Fredy Gareis auf die Suche nach Abenteuern. Die findet er auf der Strecke von Tel Aviv nach Berlin. Im Interview erklärt er, warum Flachmann und Bücher im Gepäck wichtiger sind als neue Reifen.
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Fredy Gareis auf seiner "Rad-Tour" von Tel Aviv nach Berlin.
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- Audio: Süperunterwegs - Tel Aviv-Berlin (05:47 min.) Sümeyra Kaya im Gespräch mit Fredy Gareis, Süpermercado
Was nützt das beste Equipment - Stärke und Wille kommen aus dem Kopf, dachte sich Fredy Gareis wohl, als er das passende Fahrrad für seine Tour bei eBay ersteigerte. Made in West-Germany, 12-Gang mit Stahlrahmen für 90 Euro. Mehr musste es nicht sein. Und auch die 25 Jahre alten Reifen blieben erstmal drauf.
Dass man bei so einem Abenteuer allerdings den umgekehrten Weg wählt, ist eher ungewöhnlich. Während sich andere Reisende langsam der Fremde annähern, zog es Fredy von der Fremde in die Heimat - wobei Israel für ihn auch schon Heimat war. Zwei Jahre lang hatte er dort als freier Korrespondent für verschiedene Medien gearbeitet, bevor es ihn wieder nach Berlin verschlug.
Von Israel über den Balkan nach Berlin
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Tel Aviv - Berlin: Gechichten von tausendundeiner Straße
Jetzt aber sollte es durch Regionen gehen, die er noch nicht kannte: Von Israel aus über die Türkei und den Balkan nach Berlin. Auf Landstraßen, auf Feldwegen, über Berge und Täler. Der Anfang war schwer, was vermutlich am fehlenden Training lag. Das Fahrrad als Fremdkörper, die Hitze, der Regen und auch die erste Reifenpanne ließ nicht lange auf sich warten. Doch die Mühe hat sich gelohnt. In den 124 Tagen, die Fredy unterwegs war, wurde er unzählige Male von Menschen eingeladen, die er gerade erst kennengelernt hatte. Er hat viele schöne Geschichten gehört und auch traurige, und einen guten Eindruck davon bekommen, wie die Menschen in dem jeweiligen Land ticken.
Aufzeichnungen eines Radnomaden
Seine Beobachtungen und Momentaufnahmen hat er in insgesamt sieben Tagebüchern festgehalten und jetzt als Buch veröffentlicht. Es sind Aufzeichnungen eines philosophierenden Radnomaden, den nach mehreren Nahtoderfahrungen, einem Überfall und immer wiederkehrenden Knieschmerzen nichts mehr so schnell aus der Ruhe bringt.
Stand: 26.03.2015, 07.45 Uhr
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