Thema – Tomatenanbau auf Island: Das Gewächshausland
Ohne Gewächshäuser müssten die Isländer alle Obst- und Gemüsesorten importieren. Darauf haben die Insulaner keine Lust! Dank ihrer heissen Quellen können sie in Gewächshäusern ganzjährig Tomaten, Gurken und sogar Bananen anbauen. Tinia Würfel hat sich das angeschaut.
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- Audio: Ein Beitrag von Tinia Würfel (03:21 min.) Radio Bremen
Typisches Island-Frühlings-Wetter: 5 Grad, Regen, Mütze und Schal sind empfehlenswert. Knutur Armann trägt allerdings ein T-Shirt, denn in seinen Gewächshäusern herrschen tropische Temperaturen. Dank des hauseigenen Geysirs und der grell-gelb leuchtenden Lampen an der Decke, die mit Ökostrom aus einem Wasserkraftwerk betrieben werden. 365 Tage im Jahr scheint so für Knuturs Pflanzen die Sonne. Er baut seit 20 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Tomaten an. 4 Sorten, in 4 Häusern. Kleine süße, große, knackige. Der 45-jährige Isländer weiß genau, was eine perfekte Tomate ausmacht: Die Schale muss genau richtig sein – nicht zu dünn und nicht zu dick. Pro Tag ernten Knutur und seine 10 Mitarbeiter rund eine Tonne Tomaten. Die direkt in die Supermärkte geliefert werden. Die Tomatenfarm ist ein Familienunternehmen. Auch die 5 Kinder helfen am Wochenende und in den Ferien mit.
6 Prozent der geernteten Tomaten sind nicht hübsch genug für den Supermarkt, haben kleine Kratzer. Schmecken aber trotzdem lecker. Damit sie nicht im Müll landen, kocht und backt die Familie in einer kleinen Küche damit. Er ist froh, dass er vor 20 Jahren mit seiner Frau von der Hauptstadt aufs Land gezogen ist. Sein Lebensmotto: Das Geld kommt von den Tomaten und der Spaß von den Pferden. Denn nach Feierabend schnappt er sich eines seiner Islandpferde und reitet aus.
Stand: 18.05.2015, 17.00 Uhr
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