Süperunterwegs -Australien: Housesitting in Down Under
Australien mal nicht als Tourist, sondern wie ein Einheimischer erleben? In Down Under boomt gerade ein Trend, der Reisenden ein echtes australisches Lebensgefühl vermitteln kann – und das sogar umsonst: Housesitting.
-
Bild 1 vergrößern
+
Skyline von Perth
Audio
- Audio: Süperunterwegs - Housesitting in Down Under (05:26 min.) Sindi Montero, Süpermercado
Ein ganzes Haus für sich alleine
Auch Australier machen mal Urlaub. Und einige von ihnen, gerade die mit Haustieren, geben ihre Haustürschlüssel gern an wildfremde Menschen ab, damit diese in ihrer Abwesenheit auf ihr Haus und ihre geliebten Vierbeiner aufpassen. Die Hausbesitzer können so sorgenfrei ihren Urlaub genießen, während der Housesitter sich um Hund, Katze oder Goldfisch kümmert. Das attraktive am Housesitting: Der Housesitter hat das ganze Haus für sich allein – und zahlt nicht einen Cent dafür. Es ist die Angst vor Diebstahl und die Furcht vor der Tierpension, die Australier dazu bringen immer mehr nach einem zuverlässigen Hausbesetzer zu suchen. Die Australierin Sharon Roberts fährt ohne Haushüter erst gar nicht in den Urlaub: "Bei mir wurde vor einigen Jahren eingebrochen. Du fühlst dich mit Housesittern einfach viel sicherer. Die Hunde werden gut versorgt und wenn wir aus dem Urlaub zurückkommen ist alles sauber und ordentlich. Einfach super!" Sharon hat sogar ihr Gästezimmer neu eingerichtet, damit sich der Haushüter bei ihr auch richtig wohl fühlen kann. Viele Eigentümer räumen ihre privaten Dinge weg und schließen sie in einem Raum ab, damit der Hausbesetzer ein eher neutrales Haus vorfindet.
Die klassischen Aufgaben beim Housesitting gehen von Post holen bis Blumen und Garten gießen. Und bei den Objekten ist alles mit dabei: Von kleinen Cottage-Häusern bis zu großen Villen mit Tennisplatz und Meerblick werden die unterschiedlichsten Häuser angeboten. Die Länge des Housesittings kann von wenigen Tagen, bis zu einigen Wochen oder sogar Monaten gehen.
-
Bild 2 vergrößern
+
Housitting mit kleinem Extra: Hundedame Susi will bespaßt werden.
Vertrauen ist das A und O
Housesitting läuft auf Vertrauensbasis ab. Im Netzt finden sich zahlreiche Websites die Anbieter und Bewerber zusammenbringen. Das Alter der Bewerber scheint jedoch eine große Rolle zu spielen: "Housesitter sollten Mitte 20 oder älter sein. Jeder kann mit einen Hund kuscheln, aber man muss auch fähig sein sich um das Haus zu kümmern. Man hat also eine Verantwortung. Viele meiner Kunden befürchten, dass junge Housesitter ihr Haus für Partys nutzen. Wir versichern ihnen, dass dies nicht der Fall sein wird, da es sich um eine reifere Altersgruppe handelt", sagt Jan Riddell von der Agentur "Allpet House Sitters" in Perth.
Was braucht man als Housesitter?
Je nach Housesitter-Agentur wird ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis verlangt. Da der Housesitter-Markt immer beliebter wird ist die Konkurrenz unter den Housesittern groß, da es mehr Bewerber als Hauseigentümer gibt. Von Vorteil, so Jan Riddel seien Referenzen, dass man sich schon mal um ein Haus gekümmert hat oder auch ein Nachweis vom Arbeitgeber, dass man zuverlässig und vertrauenswürdig ist. Und dann mit ein wenig Glück, kann man eintauchen in die Welt der "Aussies", in ihrem Haus wohnen, mit dem Hund am Strand Gassi gehen und eine andere Art des Reisens erleben.
Stand: 19.08.2015, 21.00 Uhr
Seite teilen
Über Social Media