Arthur Russell: Zwischen Disco-Paradies und Avantgarde-Glück
Der Komponist Arthur Russell brachte die Avantgarde mit Disco zusammen. Für ihn schien es keine Genregranzen zu geben. 40 Jahre nach der Entstehung werden die "Instrumentals", eines seiner wichtigsten Stücke, in Köln aufgeführt.
Arthur Russell ist in der Popgeschichte des 20. Jahrhunderts einmalig: ein klassischer Komponist und Cellist, der sich in den 1970ern nicht nur in der Avantgardeszene von New York tummelte, sondern auch auf den Dancefloors der Disco-Clubs. Aus diesen Einflüssen produzierte er Disco-Hits mit Improvisationspassagen, Avantgardekompositionen mit Easy-Listening-Harmonien und Folksongs, auf denen er seine Stimme mit Hilfe von Echo und Delay ins Geschlechtslose verfremdete.
Erst seit zehn Jahren ist die Musik von Arthur Russell, der 1992 an einer HIV-Infektion starb, einem größeren Publikum bekannt. Seitdem wird er von Avantgarde-Elektronikmusikern wie von Indie-Songwritern gleichermaßen geliebt. Eine Schlüsselposition in seinem Werk nehmen aber nicht nur die bekannten Disco-Hits wie "Go Bang", sondern auch sein Konzertstück "Instrumentals" ein. Auf dem brachte er die Minimal Music mit instrumentaler Popmusik zusammen.
Audio
- Audio: Keno Mescher im Gespräch mit Christian Werthschulte, Funkhaus Europa Reporter (04:50 min.) Christian Werthschulte, Soulfood
Arthur Russell’s "Instrumentals" on Tour
1975 wurde das Stück zum ersten Mal in New York aufgeführt, in diesen Wochen tourt Arthur Russells ehemaliges Original-Ensemble, geleitet von Peter Gordon mit den "Instrumentals" durch Europa. Am Montag (01.06.2015) legen sie einen Stop in Köln ein.
Wann: Mo 1. Juni 2015, 21:00 Uhr
Infos & Karten
Wo: Schauspiel Köln: Depot 2, Schanzenstr. 6 -20, 51063 Köln
Stand: 30.05.2015, 13.30 Uhr
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