The Story Behind - Different Faces: Respektiere deinen Nächsten
Songs über Erfahrungen mit Rassismus und die Forderung nach Gleichstellung aller Menschen gibt es zwar viele. Aber nicht jeder Musiker geht das Thema mit so viel Empathie, Optimismus und ohne moralischen Zeigefinger an wie Genda aus Bonn.
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Genda
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Welche Botschaft steckt hinter "Different Faces"?
Der Titel ist die Botschaft. Wenn man den Chorus betrachtet, "Different People live in different Places"... Ich meine, das spricht schon für sich selbst. Damit erkläre ich, wie ich die Welt sehe. Wenn man da tiefer gräbt, ist die Hauptidee Toleranz oder Akzeptanz, Moralität und Liebe. Das sind die Eigenschaften, die jedem Menschen gegeben sind, die Harmonie bringen. Daher dieses "Different Faces" - alles ist anders.
Was meinst du damit?
Tja, wenn man das einfach akzeptiert, das so nimmt wie es ist, mit einem gewissen Standard an Moral... ich will jetzt nicht den Moralprediger sein, aber das ist eine positive Message. Gleichstellung aller Dinge. Und allen Menschen.
Zu dem Song gibt es auch ein schönes Video. Wie ist es entstanden?
Wir haben einen Rundruf gestartet und gehofft, dass viele Leute Videos einschicken, womit wir eine Collage starten können und tatsächlich die "Different Faces" präsentieren können. Leider waren es nicht mehr als 15 Einsendungen, die wir bekommen haben. Und da sind wir hingegangen und haben zwei andere Videos gedreht. Was aber die Idee immer noch nicht auf den Punkt gebracht hat. Dann war Rickie Klingler in Südafrika. Inspiriert durch den Song hat sie in Lesoto, Südafrika und in Namibia viele Footages gemacht. Das hat mein Gefühl sofort getroffen. Und deswegen hatten wir entschieden, dass das das Video ist.
Du hast einen liberischen Vater, deine Mutter kommt aus Sierra Leone. Du selbst bist in Kairo geboren und in Zypern und Deutschland aufgewachsen. Welche Erfahrungen hast du selbst mit "Different Faces" gemacht?
Ich kann genau wie jeder andere Ausländer auch viele Geschichten über Erfahrungen, über "Different Faces" erzählen. Von Polizisten offensichtlich rassistisch behandelt zu werden, zum Beispiel. Polizisten haben zu mir gesagt: In unserer Grundschule bringen wir unseren Kindern bei, dass es etwas Normales ist, euch "Neger" zu nennen. Solche Sachen. Unter dem rechtlichen Rahmen ist das vielleicht ok, moralisch ist es eine andere Frage.
Der Song ist ja aktueller denn je…
Ja, demnach meine ich, dass der Song "Different Faces" zu jeder Situation, zu jedem Ort passt. Ich bevorzuge es immer, über die positiven Erfahrungen zu sprechen. Hier in Deutschland habe ich persönlich sehr viel gelernt. Über Organisation, Strukturierung. Die Hauptmessage war: Respektiere jeden - genauso wie du dich selbst respektierst.
Stand: 09.09.2015, 18.00 Uhr
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