The Story Behind - East West (Dysi ki anatoli) Ein Kommentar zur Lage Griechenlands

Von Keno Mescher

Stefan Hantel ist als Shantel zum Star der Balkan-Bewegung geworden. Nach einem kurzen Trip in Elektro-Rock-Gefilde geht es back to the roots. Shantels neuester Song heißt "East West (Dysi ki anatoli)" in Zusammenarbeit mit der griechischen Sängerin Areti Ketime.


Shantel
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Stefan Hantel aka Shantel.

Was war die Motivation hinter "East West (Dysi Ki Anatoli)"?

Ich wollte einfach in dieser Diskussion um die politische Situation um Griechenland, um den Zustand Europas - es wird ja immer abstrakter und auch sehr polemisiert - dieser Debatte wollte ich ein Gesicht, eine Stimme geben. Weil ich das Gefühl habe, es betrifft nicht nur Griechenland. Sondern es betrifft auch Italien, Spanien oder Portugal. Da ist eine junge Generation von Menschen, die mehr oder weniger sich selbst überlassen sind.

Warum hast den Song in Athen aufgenommen?


Gerade in Athen habe ich festgestellt, dass es trotz der dramatischen Situation eine sehr quirlige, kreative und turbulente Off-Szene gibt. Es entstehen durchaus sehr fruchtbare Dinge. Ich habe das Glück - dadurch, dass ich sehr oft mit dem Bucovina Orkestar in Griechenland spiele - ein bisschen zu partizipieren, auch meinen Beitrag zu leisten. Um dieser Abstraktion und dieser Polarisierung in dem Konflikt zwischen Osten und Westen - und vor allen Dingen zwischen Nord- und Südeuropa - eine gewisse menschliche Note hinzuzufügen.

Wieso hast du dir Areti Ketime als Gastsängerin ausgewählt?

Areti Ketime ist für Griechenland eine sehr besondere Musikerin, weil sie eigentlich stärker in der traditionellen Szene verankert ist. Sie bezieht sich sehr auf den Smyrna-Sound. Eine Musik, die mehr aus der kleinasiatischen Wurzel entstanden ist. Bis 1922 war das ja sehr stark griechisch besiedelt. Jetzt heißt die Stadt Izmir, gehört zur Türkei. Und dieser Austausch zwischen Ost und West, den bringt sie musikalisch.

Worum geht es in "East West (Dysi Ki Anatoli)" textlich?

Der Text ist natürlich eher lyrisch, eher poetisch zu verstehen, das ganze umschreibt vielleicht auch eher den momentanen Zustand. Es ist nicht wirklich eine konkrete politische Botschaft, die wir senden wollen. Sondern, wir wollen eigentlich versuchen - deswegen haben wir ja auch einen griechischen und englischen Text zusammengebracht - es soll für uns auch ein musikalisches Modell des Kulturaustausches zum Ausdruck bringen. Mein persönlicher Wunsch wäre: Leute, fahrt nach Athen. Schaut euch das Land an. Aber versucht nicht, diesem abstrakten Bild zu folgen, das zurzeit über die Medien gezeichnet wird.


Stand: 18.02.2015, 21.00 Uhr



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