Culinaria - Öko-Kaugummi: Was ist eigentlich drin in der Kaumasse?
Rund 100 Kaugummi kaut ein Mensch hierzulande im Jahr - macht ja auch Spaß und erfrischend ist es auch. Kerstin Burlage kaut auch gern Kaugummi, hat aber mal nachgeschaut, was alles so drin ist und dann schnell nach einer Alternative aus dem Bioladen gesucht.
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Öko-Kaugummi
Audio
- Audio: Ein Beitrag von Kerstin Burlage (03:03 min.) Radio Bremen
Kaugummi findet Kerstin Burlage super – vor allem nach dem Essen. Da steckt sie sich fast immer einen in den Mund: Zahnpflegekaugummi, ohne Zucker, dafür mit Minz-Geschmack. Kurz danach fühlt es sich an, als hätte ich man sich die Zähne geputzt. Sehr angenehm, vor allem, wenn man gerade unterwegs ist und keine Zahnbürste zur Hand hat. Neulich allerdings hat sie mit der Packung von meinen Kaugummis mal gemacht, was sie sonst nur mit Verpackungen von Lebensmitteln macht: Sie hat den Aufdruck gelesen. Und da ist ihr das fröhliche Kauen vergangen. 15 Inhaltsstoffe sind drin, und fast alle haben sehr komplizierte Namen: "Titandioxid" beispielsweise oder "tocopheronhaltige Extrakte". Selbst bei "Kaumasse" weiß man ja nicht, was das eigentlich ist. Darum hat sie Elke Meyer von der Bremer Umweltberatung besucht und sie gefragt, was in den Kaugummis genau drin ist: "Zucker oder eben Süßungsmittel, Weichmacher, Feuchthaltemittel, Aromen, Säuren, Farbstoffe – also, es ist eine ganz lange Liste. Das sind sicherlich alles zugelassene Stoffe, die da verarbeitet werden, aber es fühlt sich nicht gut an," erklärt sie. Und "Kaumasse" bedeutet: "In der Regel sind da Kunststoffe verarbeitet – ein Polymer aus der Kunsstoff-Produktion, das ist aus Erdöl."
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Öko-Kaugummi
Wer möchte schon auf Kunststoff herumkauen? Kerstin nicht... Also ab in den Bio-Supermarkt. Bio Regenwald Kaugummi. "Biologisch abbaubar" steht da drauf, dann kann es schon mal nicht aus Plastik sein! Hinten steht drauf: "Zutaten: Rohrzuckersirup, Kaumasse, Glucose, Agavendicksaft, Minze-Aroma". Dafür sieht es ein bisschen seltsam aus: ungefähr wie eine kleine Schokoladentafel aus braunem Pappkarton. Im Mund fühlt sich der Kaugummi zunächst etwas hart an, dann bröselig – aber nach einigem Kauen bekommt er die richtige Kaugummi-Konsistenz. Der Geschmack ist dabei nur ganz leicht minzig und ein bisschen wie Zimt – eher so würzig! Das muss an der Kaumasse liegen. Die ist beim Öko-Kaugummi nämlich aus Chilce-Gummi, also Naturlatex. Früher, das heißt, bis in die 40er Jahre hinein, waren alle Kaugummis daraus gemacht. Chicle-Gummi wird aus dem Saft des Breiapfelbaumes gewonnen, erklärt Elke Meyer von der Umweltberatung: "Diese Bäume wachsen vor allen Dingen in Mittel-Amerika, werden da jetzt sehr schonend geerntet – der Latex-Saft von den Bäumen. Entsprechend ist das eine nachhaltige Produktion." ….die zugleich den mexikanischen Regenwald schützen und die Arbeiter in den Plantagen dort unterstützen soll. Für Kerstin klingt das besser als Plastik zum Drauf-Rumkauen. Und außerdem zersetzt es sich nach dem Genuss wie totes Laub. Unverklebte Bürgersteige wären doch auch mal ein Fortschritt!
Stand: 18.10.2015, 10.00 Uhr
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