Culinaria - Superfood: Chia, Goji & Co.
Chia-Samen, Goji-Beeren, Weizengras-Pulver, Kakao-Schrot und und und... werden plötzlich als sogenannte Superfood angepriesen. Was soll daran denn so super sein? Food-Expertin Vera Block hat sich schlau gemacht.
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Eigentlich könnte man ja nun einen kompletten Küchenschrank nur mit Superfoods füllen und sich davon ernähren. Das Angebot ist überwältigend. Es gibt luftgetrocknete Beeren oder Früchte und inzwischen auch jede Menge Pülverchen. Die Pulver, das sind letztendlich die Früchte, die nach wie vor die Inhaltsstoffe enthalten. Man macht es, um diese Produkte haltbar zu machen, um sie leichter transportieren zu können. Die Produkte werden gefriergetrocknet, dabei gehen so gut wie keine Nährstoffe verloren. Wer damit nicht ganz klar kommt, Pulver zu essen, kann es mit Wasser vermengen, in den Mixer werfen, anderen Früchte zugeben, man kann damit backen und mit der Acai-Frucht auch herzhafte Soßen daraus herstellen.
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Die sibirische Zedernnuss enthält sehr viele Spurenelemente
Chia-Samen sind sehr im Trend. Sie sind ja auch "Super", denn ein Esslöffel Chia soll soviel Omega-3-Fettsäure enthalten, wie dreiviertel Kilo Lachs. Soviel Ballaststoffe wie zwei Scheiben Vollkornbrot. Und dann noch Eisen, Kalzium Eiweiß, Magnesium und Zink in erstaunlich hohen Mengen. Das Prädikat Super ist da wahrscheinlich nicht zu hochgegriffen.
"Ich kann nicht behaupten, dass ich fitter, schlanker, klüger oder fröhlicher geworden bin, seitdem ich auch noch Chia verwende", berichtet Vera. Aber darum geht es ja nicht in erster Linie. Die Superfoods haben ihre Marktnische in Deutschland gefunden, seitdem die vegetarische und vegane Ernährung, oder auch die Rohkosternährung immer populärer wurden. Weil die fehlenden Mineralstoffe und Vitamine, die ja sonst durch Milch, Fleisch oder Honig aufgenommen werden, kompensiert werden mussten. Und weil bewusster Lebensstil mit künstlichen Zusätzen nicht viel anfangen kann, suchte man nach natürlichen Alternativen. Dank der Globalisierung ist es ja recht einfach heutzutage, von Überall her die Schätze der Natur zu beziehen. Die Kehrseite der Medaille allerdings ist, dass all diese Superfoods von überall auf der Welt hierher geliefert werden. Dabei ist der Energieverbrauch sehr hoch und daher sind diese Superfoods ökologisch gesehen bedenklich. Man kann sich auch ohne Superfood ausgewogen, umweltbewusst und regional ernähren.
Stand: 27.12.2015, 11.00 Uhr
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