Björk und ihre musikalischen Partner Nuancen aus aller Welt

Von Maike de Buhr

Fast ihr ganzes Leben lang macht Björk Musik - am 21. November wird sie 50 Jahre alt. Seit den 90er-Jahren ist sie als Solokünstlerin unterwegs, arbeitet aber immer wieder mit verschiedenen Musikern und Produzenten zusammen - auch aus dem Global Pop.


Die Sängerin Björk

Björk ist einmalig. Zu dieser Einmaligkeit gehören auch ihre Kollaborationen, denn die Isländerin hatte schon immer ein Näschen für die richtigen musikalischen Partner. Mit TripHop-Pionier Nellee Hooper und Technoproduzent Mark Bell pflegte sie eine langjährige Zusammenarbeit. Dem Experimentalmusiker Matmos oder den Punkrappern Death Grips bietet sie ein neues Forum. Mittlerweile arbeitet Björk am liebsten mit denen, die möglichst anders klingen. Und die kommen immer häufiger aus dem Global Pop.


Zum Beispiel Eumir Deodato: Der brasilianische Kultmusiker hat für ihr 95er-Album "Post" epische Streicher-Arrangements geschrieben. Oder Talvin Singh: Von dem Londoner kommen Percussions an der indischen Tabla. Und die kongolesische Band Konono No.1 hat für Björk die elektronische Likembé, also ein Daumenpiano, gespielt.

Dabke trifft Future Beats

Björks aktuelles, neuntes Album "Vulnicura" ist ein sehr persönliches Album. Es dokumentiert ihre Trennung vom Künstler Matthew Barney. In der Entstehung von "Vulnicura" gibt sie wenig aus der Hand. Nur der Brite Haxan Cloak und Arca aus Venezuela wirkten partiell mit. Besonders Arca bringt als Co-Produzent einen darken und spacigen Sound mit, wie schon bei seinen Tracks für FKA twigs.

Eine der spannendsten Kollaborationen ist Björk mit einem Remix von "Crystalline" gelungen. Sie hat ihren Song in die Hände des syrischen Musikers Omar Souleyman gegeben. Und so trifft hier die arabische Tanzmusik Dabke auf Future Beats.

Die Liste der Co-Produzenten und Musiker, mit denen Björk gearbeitet hat, ist lang. Doch am Ende stammen immer gut 90 Prozent der Produktion von der Musikerin selbst - sei es die Komposition, Songtexte, Programmierung und Arrangements. Ein Umstand, der gerne übersehen wird, weil sie eine Frau sei, beschwerte sich Björk zuletzt in einem Interview. Aber die übrigen zehn Prozent, die teilt sie gerne. Um musikalisch mit anderen zu verschmelzen und so immer neu zu klingen.



Stand: 18.11.2015, 13.47 Uhr