Lokalmatador - Berlin Boom Orchestra Ein musikalischer Blick über den Tellerrand

Von Ian Vincent Lindig

Das Berlin Boom Orchestra verbindet Ska, Reggae und Dancehall mit politischen Texten und sozialem Engagement. Mit klaren Ansagen gegen Homophobie und Faschismus stehen sie seit über zehn Jahren auf großen Festivalbühnen - gerade erschien ihr neues Album "Kopf, Stein, Pflaster".


Berlin Boom Orchestra
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Berlin Boom Orchestra


Wie würdet ihr das Berlin Boom Orchestra in einem Satz beschreiben?

Das Berlin Boom Orchestra sind acht bis neun Leute aus Berlin und manchmal auch aus anderen Teilen von Deutschland, die sich zusammengefunden haben, um fetten Reggae zu spielen.

Die Besetzung eurer Band hat sich oft geändert und ihr spielt viele musikalische Stile - was macht euren Sound am Ende aus?

Angefangen hat die ganze Sache mit Ska und Reggae, ein bisschen Dancehall. Den Dancehall haben wir uns behalten, den Reggae auch - Ska spielen wir inzwischen ein bisschen weniger. Die Konstante daran ist, dass es eine Band ist. Also egal, welche Musik wir gemacht haben, fast egal, welche Leute dabei waren, dass das immer eine Gruppe von Leuten war, die versucht hat, was zu reißen. Es gab nie den Moment, wo alle keinen Bock mehr hatten. Es ist immer dieses Gefühl von Aufbruch gewesen, selbst im Matsch.

Worum geht es in dem Song "Die Welt bleibt nicht stehen" und warum ist es schade, dass Beton nicht brennt?

Bei dem Song "Die Welt bleibt nicht stehen" gibt es im Refrain eine Zeile: "Schade, dass Beton nicht brennt", das habe ich geklaut von Quetschenpaua. Das drückt für mich aus, dass so viel Scheiße passiert und man durch die Gegend geht und denkt: "Irgendwas muss doch passieren, irgendjemand muss doch Stopp sagen". Und dann habe ich halt darüber nachgedacht, dass das so nicht ist, die Welt dreht sich weiter. In Auschwitz können im Jahr 1944 fast 500.000 Menschen umgebracht werden - und trotzdem scheint jeden Tag die Sonne. Gar nix passiert.

Euer letztes Album erschien 2010 - was hat sich seitdem in der Produktionsweise verändert?

Das Album "Kopf, Stein, Pflaster" ist unser drittes Studioalbum und es ist das erste, was wir von vorne bis hinten selber gemacht haben. Man schreibt immer die Songs irgendwie selbst - aber das selber aufzunehmen, das selber zu produzieren, ist nochmal was anderes, weil man die komplette Kontrolle darüber hat, wie das Produkt am Ende wird. Natürlich muss man dann auch sich selber zuschreiben, was nicht so gut geworden ist und kann das nicht abwälzen. Aber das ist schon etwas Besonderes für uns.


Stand: 06.10.2015, 21.00 Uhr



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