Lokalmatador - Leila Akinyi: Afro Spartana
"Wer hat Angst vor der schwarzen Frau?" fragt sich die Kölner Sängerin und FemCee Leila Akinyi in ihrem Rap-Debüt "Afro Spartana". Aufräumen mit rassistischen Vorurteilen und sich als Frau im männerdominierten HipHop behaupten – unsere Lokalmatadorin hat sich viel vorgenommen.
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Leila Akinyi: Afro Spartana
Audio
- Audio: Lokalmatador: Leila Akinyi (03:01 min.) FHE Lokalmatador
Wie hast du mit Musik angefangen?
Ich hab erstmal angefangen mit ein paar Jungs auf der Straße zu rappen. Hab eigene Texte geschrieben, versucht bei Jam-Sessions mitzumachen. Das hat nicht so gut geklappt, weil ich als Mädchen nicht so viele Freundinnen hatte, die mit mir gerappt haben. Es waren meistens immer Jungs, die gerappt haben. Und als Mädchen da rein zu finden, war megaschwierig. Und dann habe ich aufgehört zu rappen. Hab erstmal im Gospelchor gesungen, gelernt im Chor zu singen, mehrstimmig zu singen. Und hab erst später wieder angefangen zu rappen.
Wann bist du nach Deutschland gekommen?
Ich bin in Mombasa geboren, in Kenia, und hab bis zu meinem sechsten Lebensjahr dort gelebt. Bin aber dann nach Deutschland gezogen. Bin noch in den Kindergarten gegangen, in die Schule gegangen. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Und das Angenommenwerden war auch schwierig. Lag aber wahrscheinlich an der Sprache. Weil ich die nicht beherrscht habe, weil ich mich nicht mit den anderen Kids austauschen konnte.
Deine erste Single erscheint am Freitag (29.1.16). Worum geht es da?
In meiner ersten Single "Afro Spartana" erzähle ich wie es ist als schwarze Person in dieser Gesellschaft zu leben. Wichtig in dem Song ist für mich das Wort "Miss Skin Light". „"kin Light" ist eine Creme, mit der man sich bleachen kann. Ich bin einfach gegen Bleaching. Ich bin dafür, dass schwarze Menschen sich nicht bleachen, dass sie so bleiben, wie sie sind. Zu deren Hautfarbe stehen und nicht auf das hören, was andere denen sagen. Nein, man ist nicht hässlich, weil man dunkler ist.
Du bist Wahlkölnerin. Was bedeutet dir diese Stadt?
Ich lebe seit zehn Jahren in Köln. Ich hab in Köln sehr, sehr viele Musiker, sehr, sehr gute Musiker auch getroffen. Leute, die mich inspiriert haben, die mir was beigebracht haben, die mich weitergebracht haben. Für Musiker ist Köln eine DER Adressen.
Wie stellst du dir die Zukunft vor?
Ich bin total aufgeregt, ich weiß ja nicht was auf mich zukommt. Ich muss sehen wie die Öffentlichkeit auf meine Musik reagiert. Wie die Öffentlichkeit auf mich reagiert. Ich denke, dass die Dinge sich mit der Zeit entwickeln werden. Ich weiß noch nicht wo es hingeht, aber es geht auf jeden Fall auf die Bühne! Das ist das Ziel: Noch mehr Songs zu schreiben und noch mehr nach draußen zu bringen. Noch mehr gute Nachrichten, auch wenn manche bisschen ungemütlich sind. Es gibt vieles, worüber man sprechen muss, auch wenn man es ungern tut. Das ist mein Ziel.
Stand: 26.01.2016, 14.05 Uhr
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