The Story Behind - Nobre Plebeu: Der noble Prolet
Das einstige Duo Sacassaia aus Brasilien ist inzwischen zum Trio geworden - neu mit an Bord: Renato Matos. Sein markanter Candomblé-Gesang verleiht dem Song "Nobre Plebeu" einen hypnotischen und mystischen Touch, der auch vor der Dialektik des menschlichen Geistes keinen Halt macht.
Audio
- Audio: Beitrag von Manuel Agostinho (02:30 min.) Programma Na Russkom Jasyke
Wovon handelt der Song?
Gabriel Reis: Der Song beschreibt die ganze Widersprüchlichkeit des menschlichen Geistes. Dazu reihe ich eine Vielzahl gegensätzlicher Adjektivpaare aneinander wie zum Beispiel: Mein Geist ist groß und klein, grob und fein, friedfertig und gewaltbereit. Diese antagonistischen Adjektive und Metaphern sollen zeigen, wie widersprüchlich wir in Wahrheit sind.
Wer ist dieser "noble Prolet"? Geht es dabei um dich?
Gabriel Reis: Natürlich spreche ich, wie in fast all meinen Songs, von mir. Aber es geht auch ganz allgemein um den menschlichen Geist. Wir Menschen lieben die Logik, deshalb studieren wir Naturwissenschaften und beschreiben die Welt in logischen Zusammenhängen. Dabei vergessen wir oft, dass wir komplett unlogisch sind und dass unser Denken und Handeln meist emotional bestimmt ist.
Der Song stammt aus eurem aktuellen Album "Boca de Terra". Das ganze Album scheint ein Oberthema zu haben. Was hat das bewirkt?
Tomás Seferin: Wir haben uns bei diesem Song, wie auch bei dem gesamten Album, selber Schranken auferlegt. Wir wollten Songs kreieren, die mit dem Universum der brasilianischen Spiritualität zu tun haben. Und diese Einschränkungen haben sowohl dem Sound als auch den Texten gut getan. Ich finde, Gabriels Texte sind diesmal viel tiefgründiger und interessanter geworden.
Wo kam die Inspiration zu dem Song her?
Gabriel Reis: Ich glaube, ich hatte beim Schreiben eine spirituelle Hilfe. Im Ernst, ich habe inzwischen kaum Zeit für unser Projekt und deshalb ist dieser Text im Studio entstanden. Tomas hat den Sound als Loop eingelegt und mich damit dann alleine gelassen. Ich habe dann angefangen zu improvisieren und ein Satz hat den anderen ergeben. Und ich finde, bei diesem Song ist uns die Annäherung ans Sakrale und Spirituelle ganz gut gelungen.
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Stand: 13.07.2015, 21.00 Uhr
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