Süpersong - House of the Rising Sun Mysteriöse Folkballade

Von Morya Gnanko

"Es steht ein Haus in New Orleans" - und zwar ein ziemlich mysteriöses. Jedenfalls beschäftigt der Text zum Klassiker "House of the Rising Sun" seit Jahrzehnten die Musikhistoriker und lässt jede Menge Spielraum für Interpretationen.


Animals - House of the Rising Sun
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Cover von "House of the Rising Sun".

Es war einmal eine Folkballade, die über ein mysteriöses "Haus der aufgehenden Sonne" erzählt. Was tatsächlich hinter diesem Euphemismus steckt, ist bis heute strittig. Viele Musikhistoriker teilen die Meinung, dass hinter diesem Haus ein Gefängnis, eine Kneipe oder - wie die meisten denken - ein Bordell gemeint ist. Fakt ist, es scheint ein Haus zu sein, wo man das Glück findet, aber auch verliert.

Diese vielen offenen Fragen über den Liedtext lassen Platz für diverse Spekulationen und Interpretationen. Wer ist gewarnt worden? Ein Mann, eine Frau? Was war es für ein Haus? Auf diese Fragen antwortet jeder Künstler mit seiner persönlichen Interpretation. Viele starke Frauen, wie Nina Simone, Sinead O'Connor oder Tracy Chapman haben sich daher dazu entschieden von einem "Girl" anstatt von einem "Boy" zu singen.

Andere haben "House of the Rising Sun" eine politische Botschaft beigemessen, wie die Grande Dame Miriam Makeba zur Zeit der südafrikanischen Apartheid. In Frankreich ist diese Hymne bekannt durch Superstar Johnny Hallyday, der hinter dieser Metapher ein Gefängnis verstand. Auch auf Jamaika wurde der Song interpretiert: von Gregory Isaacs, einem der besten Sänger der Karibikinsel.

Insgesamt soll es weit über 100 Coverversionen von dem Klassiker geben. Die bekannteste kommt von Eric Burdon und seiner britischen Band The Animals aus dem Jahr 1964. Nur knapp 15 Minuten soll die Studioaufnahme von "House Of The Rising Sun" gedauert haben. Die Belohnung fiel üppig aus: Platz 1 in den US-Charts.

Neben vielen abgedudelten Versionen, etwa von Santa Esmeralda, Udo Jürgens oder Manfred Krug, gibt es auch diverse Veredelungen: von Jimi Hendrix oder der britischen Rockband Muse bis hin zum Jazz von Donald Byrd und Grant Green. Eine der allerersten Interpretationen dieses Evergreens kommt von Clarence Ashley und Gwen Foster aus den 30er Jahren. Damit haben die beiden nicht nur viele weitere Künstler inspiriert, sondern auch so die Sonne für immer aufgehen lassen.


Stand: 16.02.2015, 21.00 Uhr



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