Süpersong - Toxic: Wenn ein Mann zur Droge wird
Britney Spears gehört eher zu den bizarren Figuren des Pop: Sauf-Eskapaden, Blitzhochzeit, Nervenzusammenbrüche, Entmündigung. Nichtsdestotrotz ist Britney Spears eine erfolgreiche Größe im Pop-Geschäft. Im Süpersong der Woche huldigen wir ihrem Hit "Toxic".
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Maximaler Elektro-Pop, mit flirrender Surf-Gitarre und kreischenden Bollywood-Streichern. In ihrem Mega-Hit "Toxic" besingt White-Trash-Queen Britney Spears den Mann als Droge - schwer davon runterzukommen. So muss es auch der Musikwelt 2004 ergangen sein: "Toxic", eine Dauerrotationsnummer. Und Britney Spears bekam endlich ihren langersehnten, ersten Grammy.
In dem Song geht es um eine Frau, die ihrem Liebhaber hörig wird - ein nicht ganz jugendfreier Inhalt. Inspiriert haben sich die Produzenten von "Toxic" an dem Bollywood-Film "Ek Duuje Ke Liye" aus dem Jahr 1981. Der Film eroberte im Sturm die Leinwände Indiens und Britney Spears wurde gerade erst geboren.
Das Cover der französisch-israelischen Sängerin Yael Naim erinnert mit reduzierten Synthie-Sounds eher an ein Wiegenlied. Im Kontrast zu den wohligen Träumen wirkt die Nummer der irischen Sängerin Juliet Turner gefährlich, dank des düsteren Basslaufs. Ziemlich friedlich dagegen klingt die Countryversion von The Boss Hoss, die schon irgendwie Lust auf einen kleinen Ausritt macht…
Bei der US-amerikanischen Grunge-Band Local H verschwindet der unüberhörbare Bhangra-Sound und weicht der Rock-Gitarre. Noch dreckiger und deutlich lauter geht es bei dem Punk-Cover von A Static Lullaby zu. Beim Hören des Track überkommt einen allerdings die akute Vergiftungsgefahr. Schnell, da muss ein Heilmittel her! Und Mark Ronson schafft Abhilfe. Mit fetten Bläsern und dem mittlerweile verstorbenen Rapper Ol' Dirty Bastard. Und die israelische Pop-Sängerin Schiri Maimon übersetzt "Toxic" kurzerhand ins hebräische.
Richtig bedrückend wird es bei dem amerikanischen Singer-Songerwriter Christopher Dallmann, seine Version von "Toxic" ist auf der EP "Sad Britney" zu finden. Deutlich erbaulicher dagegen kommt die Reggae-Ska Interpretation von der italienischen Band The Bluebeaters daher.
Das Herz jedes Toxikologen würde beim Highclass-Sound vom israelischen Jazz-Pianisten Yaron Herman sofort höher schlagen. Und der amerikanische Video-Spiel-Komponist Shawn Lee betont mit seinem Ping Pong Orchestra die östliche Prägung von "Toxic".
Man kann von Britney Spears halten, was man will. Doch eines muss man ihr zugestehen: "Toxic" ist ein überragender Pop-Hit, mit eingängiger Melodie und vielfältigem Cover-Potential. Liebe Britney Spears: Hit us baby, one more time.
Süpersong - alle Titel im Überblick
Stand: 18.05.2015, 21.00 Uhr
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