The Story Behind - Hombre de piedra: Das Leben ist intelligent
Seit über 20 Jahren hüpft der argentinische Sänger und Multiinstrumentalist Axel Krygier geschmackssicher durch Stilwelten und Episoden der Pop-Geschichte. Das Titelstück seines aktuellen Albums "Hombre de Piedra" ist dem Höhlenmenschen gewidmet.
Der Titelsong deines neuen Albums heißt "Hombre de Piedra". Woher die plötzliche Faszination für die Steinzeit?
Axel Krygier: Ich wollte schon lange etwas über Höhlenmenschen machen. Ich finde, dass sie uns sehr ähnlich sind. Und dann habe ich diesen Dokumentarfilm über die Höhlenmalereien von Lasceaux gesehen. Eine Wissenschaftlerin hat dort ein Sternenbild aus der Steinzeit entdeckt. Das ganze Album erzählt die Geschichte einer Spezies die mit großen Schritten durch die Menschheitsgeschichte schreitet.
Im Text stellst du den Steinzeitmenschen als geheimnisvollen Wissenschaftler dar. Kannst du uns das näher erklären?
Ich singe: "Die nackten Wissenschaftler betrachten den Horizont." Diese Menschen haben den Sternenhimmel mit Werkzeugen betrachtet, die uns heute immer noch unbekannt sind. Und sie haben ihre Sternenbilder auf Höhlenwände gemalt. Das ist ein Beweis dafür, dass es gar keine Prähistorie gibt. Diese Höhlenbewohner, diese Barbaren, sollten in die Menschheitsgeschichte integriert werden.
Lässt sich deine Kritik auch auf die Gegenwart anwenden?
Ich will mit dem Lied unser Bild des Steinzeitmenschen als Idiot zerstören. Aber auch das Bild, das wir von den indigenen Völkern haben. Das Leben ist intelligent und wir können niemanden aus ästhetischen Gründen diskriminieren oder nur, weil wir ihn nicht verstehen. Ich bin ein großer Fan des Films "District 9". Die Außerirdischen werden hier auch diskriminiert, weil sie sehr hässlich sind. In Wirklichkeit sind sie sehr sensibel und intelligent.
Apropos: Du hast viele Jahre Filmmusik gemacht. Auch in diesem Song gibt es sehr cineastische Sounds.
Ich setze das Meletron ein. Dadurch erhält der Song einen Klang wie ein B-Serien-Film. Diese Monsterfilme mit den unglaublichen Farben. Ich liebe dieses Ambiente, und darum habe ich auch einige schräge Sounds eingebaut. Ich wollte außerdem Dinosaurier mit Menschen verbinden. In Wirklichkeit sind sie sich nie über den Weg gelaufen, aber bei mir kommt es zu einer Begegnung. Am Ende ist vieles auch kindliche Phantasie.
Stand: 27.05.2015, 21.00 Uhr
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