The Story Behind - Faya: HipHop meets Mandingue-Rhythms
Wenn der "Jimi Hendrix der Kora" Sekou Kouyaté aus Guinea mit dem New Yorker Folk-Rapper Joe Driscoll zusammen jammt, fliegen Funken. Im Titelsong ihres Debutalbums "Faya" treffen verzerrte Kora-Loops auf Blues-Licks und Rap. HipHop meets Mandingue-Musik - und das soll zusammenschweißen.
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Joe Driscoll & Sekou Kouyate
Audio
- Audio: Beitrag von Georg Milz (02:59 min.) Georg Milz, Süpermercado
Wie ist er Song entstanden?
Joe Driscoll: Sekou und ich haben uns bei einem Festival außerhalb von Marseille, in Miramas kennengelernt. Unsere Produktionsfirma hat uns gegenseitig vorgestellt. In einer alten Bibliothek die gerade leer stand, sind wir uns dann zum ersten Mal begegnet. Wir konnten kein einziges Wort miteinander sprechen und haben dann einfach begonnen gemeinsam zu jammen.
Wovon handelt der Song?
Joe Driscoll: Der Song "Faya" ist entstanden, als Sekou und ich begonnen haben gemeinsam Musik zu schreiben. Ich habe ein Blues-Lick auf der Gitarre gespielt und Sekou hatte diese Idee für die Melodie auf der Kora, das habe ich dann mit meinem Pedal geloopt. Der Refrain ist auf Soussou und bedeutet: "Gib mir Feuer, lass uns mit dem Feuer spielen".
Sekou Kouyaté: Ich singe den Song "Faya" auf Soussou. In Guinea gibt es eine Vielzahl von Sprachen. Ich spreche Malenke und Soussou, es gibt aber die Peul. Wir haben ganz viele Ethnien. "Faya fa Sonny" bedeutet: Gib mir etwas von deinem guten Feuer, das in deinem Herzen brennt. Bei unseren Konzerten verbreiten wir das Feuer unter den Leuten. Wir reichen dem Publikum das Feuer und bekommen Feuer von Ihnen zurück. Das ist ein Geben und Nehmen.
Was ist das Besondere an Eurer Zusammenarbeit?
Joe Driscoll: Wenn ich mit meinem Notebook da sitze und einen Text schreibe, spüre ich schon diese Vorfreude, dass ich den Song eines Tages auf einem großen Festival vor zigtausend Leuten spielen werde. Und das Publikum dann Feuer fängt. Deshalb haben wir auch gedacht, dass "Feuer" auch ein guter Albumtitel wäre. Wir hatten beide das Gefühl, dass ein Funke übergesprungen ist, als wir uns getroffen haben. Es hat wirklich geblitzt und wir mussten schnell schauen, dass wir das Album im Studio einspielen, solange das Feuer noch so stark war.
Sekou Kouyaté: Ich mache schon seit 13 Jahren Musik, aber die musikalische Offenheit unserer Begegnung ist schon etwas besonders. Auch wenn ich der Kultur der Mandingue in Westafrika abstamme. Das ist in Guinea Conakry. Meine Familie gehört den Griots an, das sind die traditionellen Geschichtenerzähler Westafrikas. Auch wenn wir eigentlich sehr aufgeschlossen sind was Neues betrifft, HipHop mit der Mandingue-Kultur zusammenzubringen, war für uns beide etwas Neues.
Stand: 22.10.2015, 00.00 Uhr
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