Kulturtipps - Berlin und Köln: Angeklagt: Kapitalismus

Von Emily Thomey

Im Heimathafen Neukölln stehen die Troika, der Saatgutkonzern Monsanto und Joschka Fischer vor dem Kapitalismustribunal | In Köln findet das 3. Menschenrechtsfestival statt und stellt Mexiko in den Mittelpunkt | Unsere Kulturtipps fürs Wochenende.

Bühnentalkshow

Im Heimathafen Neukölln in Berlin findet das Kapitalismustribunal statt und wird keine geringere Frage stellen als: Ist der Kapitalismus ein Verbrechen? Jeder von uns kann mitmachen und eine Anklage stellen, man muss sich nur einen Konzern, eine staatliche Institution oder eine Person des öffentlichen Lebens heraussuchen, von der man selbst glaubt, sie sei mitverantwortlich dafür, dass es statt des versprochenen Wohlstands für alle immer mehr Ungleichheit, Unfreiheit und Armut gibt.

Angeklagt sind jetzt schon die so genannte Troika, der Saatgutkonzern Monsanto, aber auch Joschka Fischer oder die Gewerkschaften. Die eigentliche Gerichtsverhandlung findet dann erst im November in Wien statt. Bis dahin wird in den Vorverhandlungen aufgedröselt, wo die Probleme mit dem Kapitalismus liegen. Vorstellen kann man sich das wie eine Bühnentalkshow, nur viel sachlicher und an der Wissenschaft orientiert. Das Kapitalismustribunal ist also nicht nur was für Experten und Wissenschaftler, sondern möchte jedem von uns begreifbar machen, warum vielleicht ganz grundlegenden Regeln, wie wir wirtschaften, wie wir mit der Umwelt und unseren Mitmenschen umgehen, problematisch sind.

Wo: Heimathafen Neukölln, Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin
Wann: 18.07.2015, 20 Uhr

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Heimathafen Neukölln [heimathafen-neukoelln.de]

3. Kölner Menschenrechtsfestival

Schwerpunkt des dritten Kölner Menschenrechtsfestival liegt in diesem Jahr auf den Menschenrechtsverletzungen in Mexiko, wie den verschleppten Studenten oder den Frauenmorden in Ciudad Juarez. Hier kann ein intensiver Austausch zwischen Aktivisten aus Köln und Mexiko viel bewegen, wie Elisabeth Pütz, Mitorganisatorin des Festivals erzählt: "Der internationale Druck, der auf die Regierung in Mexiko entwickelt werden kann, ist nicht zu unterschätzen. Wir können dabei mitwirken, indem wir uns informieren und Kenntnisse weiterverbreiten." Zu sehen sein werden Filme und Fotos aus Mexiko und von Protest-Aktionen in Köln. Es gibt aber auch Livebands, Poetry-Slam und einen Lesemarathon.

Wo Grüngürtel Köln-Ehrenfeld, Kreutzstr. 5-9
Wann: 18.07. 2015, ab 14 Uhr