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Der goldene Berlinale Bär

Berlinale 2015 Film ab!

Mit Filmen über Religion oder politische Unterdrückung wird die Berlinale ihrem politischen Anspruch auch in diesem Jahr wieder absolut gerecht. Auch der Glamourfaktor stimmt: "Fifty Shades of Grey" feiert Premiere und mit dem neuesten Werk von Terrence Malick ist ein besonderer Coup gelungen.


Marc Reeder während eines Berlinale Photoshootings 2015

B-Movie: Lust and Sound in West Berlin Berlin der 80er Jahren feiert sich

Der Mythos Berlin lebt heute, so wie zur Zeiten der Mauer. Der Dokumentarfilm "B- Movie: Lust and Sound in West-Berlin" lässt die Stimmung der Stadt durch Archivaufnahmen wieder beleben. Ein Zeitdokument, aber auch eine Hymne an die Metropole, die so viele Menschen aus der ganzen Welt in ihren Bann gezogen hat. So wie Marc Reeder. Der Musiker und Produzent kam von Manchester nach Berlin, im Jahr 1978. Und blieb. Das ist seine Story.

Der iranische Regisseur Jafar Panahi in seinem Film "Taxi", der im Iran verboten ist, aber bei der Berlinale 2015 lief.

"Taxi" Der verbotene Film

Dieser Film dürfte auf der Berlinale gar nicht laufen - wurde nun aber sogar mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet: Regisseur Jafar Panahi hat seit 2010 im Iran Berufsverbot, darf keine Interviews geben oder verreisen. Mit einer Minikamera, getarnt als Taxi-Fahrer hat er Passagiere interviewt - sie äußern alle sehr offen ihre Meinung. Wir haben den iranischen Taxifahrer Jahn Bordjian als Filmkritiker ins Kino geschickt.

Der kenianische Regisseur Jim Chuchu erhält den Teddy Award bei der Berlinale 2015.

"Stories of our Lives" Queer in Kenia

In den fünf nach authentischen Geschichten inszenierten Episoden von jungen Schwulen und Lesben in Kenia geht es um Themen wie Selbstfindung, Selbstbestimmung, das Verlangen nach Liebe und die Angst davor, diese öffentlich zu leben. In Kenia wurde dieser liebevoll inszenierte und mutige Film verboten, der Produzent kam ins Gefängnis.


Slow Food Gründer Carlo Petrini bei der Berlinale 2015 hat die Berlinale Kamera erhalten.

Kulinarisches Kino Slow Food im Kino

Seit zehn Jahren gibt es das "Kulinarische Kino" auf der Berlinale. Die Filme thematisieren unseren Bezug zum Essen mit allen Sinnen, aber auch die politische Komponente wie Hunger und Produktionsbedingungen. Slow-Food-Gründer Carlo Petrini hat die Sektion mit ins Leben gerufen.

Schauspieler Burak Yiğit bei der Berlinale 2015

"Victoria - die Geschichte eines Banküberfalls" 140 Minuten Spannung

Ein Film hat die Berlinale besonders elektrisiert: "Victoria", gedreht in Echtzeit ohne Schnitt. Der ganze Film besteht aus einem einzigen Take, wirkt aber alles andere als statisch. Schauspieler Burak Yiğit spricht über die Dreharbeiten, seinen Filmpreis als Nachwuchsdarsteller und Kanakenrollen im Kino.

Marcel Ophüls erhält die Berlinale Kamera bei der Berlinale 2015.

Berlinale Kamera Marcel Opüls Der Meister des Gewissens

Der 87-jährige Filmemacher Marcel Ophüls hat für sein Lebenswerk die Berlinale Kamera bekommen. In seinen dokumentarischen Arbeiten hat er immer wieder Opfer und Täter des Naziregims zur Sprache kommen lassen und nach den Ursachen von Gewalt gesucht.


Nina Simone

"What happened, Miss Simone?" Abgründe einer gebrochenen Frau

Nina Simone war eine begabte Pianistin, aber auch Menschenrechtsaktivistin - und manisch depressiv. Liz Garbus ist eine der wenigen Frauen, die mit eigenem Film auf der Berlinale vertreten sind. "What happened, Miss Simone?" ist ihr Biopic über Simone.


Dakota Johnson und Jamie Dornan in "Fifty Shades of Grey"

Fifty Shades Of Grey Ein einziger Coitus interruptus

Gestern wurde bei der Weltpremiere von "Fifty Shades of Grey" die Peitsche rausgeholt. Die Liebesgeschichte zwischen einer Studentin und einem Millonär wird zu einem einzigen Coitus interruptus! Ein Verriss von unserer Berlinale-Reporterin Giusi Valentini.

David Oyelowo als Martin Luther King im Film "Selma"

Film über Martin Luther King "Selma" trifft den Nerv der Zeit

Die Debatte über Polizeigewalt und Rassismus in den USA ist so alt wie die Geschichte des Landes. Auf der Berlinale hatte "Selma" Deutschland-Premiere - der Film über Martin Luther King. Ob er Chancen auf eine Auszeichnung hat, weiß unsere Reporterin Giusi Valentini.

Atsushi Funahashi, Regisseur der Fukushima-Dokus "Nuclear Nation" und "Nuclaer Nation II"

"Nuclaer Nation II" Drehen gegen das Vergessen

Regisseur Atsushi Funahashi ist ein Beobachter der Menschen in der Region Fukushima. Sein erster Film entstand direkt nach der Katastrophe 2011. Nun dokumentiert er den hartnäckigen Kampf der Gemeinde Futaba gegen das Vergessen und das Fortbestehen der nuklearen Gefahr. [mehr]


Die Band Sumé, die in den 70er Jahren in Grönland erfolgreich war.

Erster Film aus Grönland Rebellische Rockmusik made by Inuits

Sumé heiß DIE grönländische Band der 70er. Sie spielten Rock-Musik in der Sprache ihrer Vorfahren, Protestlieder gegen die dänische Herrschaft. Inuk Silis Høegh ist Grönländer und hat eine Doku über Sumé gedreht - der erste Berlinale-Film überhaupt, der aus Grönland kommt. [mehr]

Der Social Bus vor dem Berlinale Palast 2015

Mitten im Glamour Der Berlinale Social Bus

Dass die Berlinale ein sozial engagiertes Filmfestival ist, wurde in diesem Jahr bestätigt. Viele der Doku- und Spielfilme sprechen über Menschenrechte, soziale Ungerechtigkeit und zeigen unangenehme Wahrheiten. Das widerspiegelt sich dieses Jahr auch außerhalb des Kinosaals – und zwar bei dem Social Bus. Das ist ein Doppeldecker vor der Berlinale Palast, wo man erfahren kann, wie man sich für eine bessere Welt einsetzen kann.

Der peruanische Starkoch Gastón Acurio

Süperküche - Peru Peru ist die Welt

Auf der Berlinale wird eine Doku über den peruanischen Chefkoch Gastón Acurio gezeigt. Der will die Küche Perus zur Marke machen. Ob sie das Zeug dazu hat, haben wir getestet. [mehr]


Mor Lushy, Regisseurin des Films "Censored Voices" über den Sechstagekrieg

"Censored Voices" Israels zensierter Krieg

Nach dem Sechstagekrieg 1967 interviewte der israelische Schriftsteller Amos Oz zurückgekehrte Soldaten. Doch die Tonbänder wurden von Israels Armee zensiert - und sind es bis heute. Der Film "Censored Voices" bringt die Stimmen aus dem Archiv ans Licht.

Samir, Regisseur des Films "Iraqi Odyssey"

"Iraqi Odyssey" Familienzusammenführung in 3D

Samirs Familie stammt aus dem Irak und lebt heute verstreut in Auckland, Moskau, Paris, London und Buffalo. Die 3D-Doku, die vom WDR koproduziert wurde, zeigt eine arabische Welt ohne Klischees. Wir sehen, dass im Irak der 50er und 60er Glaubensunterschiede keine Rolle spielten und wie Geschichte verständlich wird, wenn man sie mit individuellen Schicksalen erzählt wird.

"Hotline" Die Nummer für Flüchtlinge

Israel ahndet jeden illigalen Grenzübertritt als Verbrechen. Flüchtlinge werden in Containern in der Wüste gehalten ohne ihnen den Status als Asylbewerber zuzugestehen. Die Doku "Hotline" von Silvina Landsmann zeigt den Alltag einer NGO, die sich für die Rechte afrikanischer Flüchtlinge in Israel einsetzt.


"Queen of the Desert" Nicole Kidman als faltenlose Wüstenkönigin

Die britische Schriftstellerin und Diplomatin Gertrude Bell war nach dem Ersten Weltkrieg für die Grenzziehung im Nahen Osten mit verantwortlich. Werner Herzog hat ihr Leben verfilmt und ganz tief in die Klischeekiste aus "1000 und einer Nacht" gegriffen...